Jeremiah 32:20

Jeremias Zweifel und Gebet

Als der Kauf abgeschlossen ist, wird Jeremia von Verzweiflung übermannt und betet zum HERRN (Jer 32:16). Er spricht nicht zu den Menschen von seinen Zweifeln, sondern tut das einzig Richtige. Er wendet sich an den HERRN, Adonai, Jahwe, der der souveräne Herrscher (Adonai) und der Gott des Bundes mit seinem Volk (Jahwe) ist (Jer 32:17). Er erinnert sich daran, wer der HERR ist. Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, die Er durch seine große Kraft und seinen ausgestreckten Arm gemacht hat. Für diesen großen, allmächtigen Schöpfer ist nichts unmöglich. Dieser Schöpfer erweist sich sowohl in der Güte als auch in der Vergeltung der Ungerechtigkeit gegenüber den Menschen (Jer 32:18). Auch in diesen Taten erweist Er sich als der „große, mächtige Gott“.

Dieser Gott ist „groß an Rat und mächtig an Tat“, besonders in seinen Wegen mit den Menschen, um dadurch jedem das zu geben, was ihm als Ergebnis seiner Handlungen zusteht (Jer 32:19). Er ist kein teilnahmsloser Zuschauer von allem, was die Menschen tun. Oft denken wir das, aber das liegt an unserer begrenzten Sichtweise. Dass Er sich mit dem beschäftigt, was auf der Erde geschieht, und besonders mit den Seinen, hat Er in den Zeichen und Wundern gezeigt, die Er in Ägypten bei der Befreiung seines Volkes tat (Jer 32:20). Er hat es auch in Israel sehen lassen ebenso wie an allen Menschen auf der Erde.

Mit seinem Volk ist Er einen besonderen Weg gegangen. Er hat sich seinem Volk immer wieder als der Gott erwiesen, der für sie wirkt, seit Er sie aus Ägypten herausgeführt hat (Jer 32:21). Er hat sie in das Land gebracht, das Er ihren Vätern verheißen hat, das gute Land, in dem Milch und Honig fließen (Jer 32:22). Kurz und bündig fasst Jeremia zusammen: „Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen“ (Jer 32:23). Sogleich fügt er hinzu, wie sie sich darin verhalten haben. Sie haben nicht getan, was der HERR gesagt hat, und deshalb hat Er all dieses Unglück über sie kommen lassen (Neh 9:22-35).

Jeremia lenkt mit dem Ausruf „siehe, die Wälle“ die Aufmerksamkeit des HERRN auf die aktuelle Situation (Jer 32:24). Zugleich rechtfertigt er den HERRN. Was Er gesagt hat, dass es geschehen soll, geschieht auch. Schließlich sieht der HERR es ja selbst.

Dann kommt seine verzweifelte Frage, die immer im Hintergrund von allem spielt, was er vorher über den HERRN und sein Volk gesagt hat. Wie ist es möglich, dass er, wenn die Lage wegen der Untreue des Volkes so aussichtslos ist, ein bestimmtes Feld mit Zeugen dafür kaufen musste (Jer 32:25)? Sicherlich sieht der HERR doch, dass dieser Kauf augenscheinlich sinnlos ist, weil die Stadt in die Hände der Chaldäer gegeben wird.

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