Jeremiah 43:7

Die Warnung verachtet

Jeremia hat seine Botschaft an das Volk beendet (Jer 43:1). Er hat alle Worte des HERRN zu ihnen gesprochen, Worte, mit denen der HERR, ihr Gott, ihn zu ihnen gesandt hatte. Wieder heißt es „alle Worte“. Er hat ihnen nichts vorenthalten. Dann kommt die Antwort (Jer 43:2). Einige Führer, zusammen als „alle frechen Männer“ bezeichnet, widersetzen sich Jeremia. Sie beschuldigen Jeremia sehr direkt, Lügen zu reden. Sie leugnen rundheraus, dass der HERR ihn mit dieser Botschaft gesandt hat.

Sie meinen, dass Jeremia nicht die Worte des HERRN weitergibt, sondern die von Baruch (Jer 43:3). Er steckt dahinter. Er hat Jeremia aufgehetzt, diese Unglücksbotschaft zu bringen. Woher haben sie das nur? Von Jeremia hören wir kein Widerwort, aber Gottes Geist ist klar: Sie „hörten … nicht auf die Stimme des HERRN, im Land Juda zu bleiben“ (Jer 43:4). Die Anführer des Überrestes setzten ihren abtrünnigen Weg fort (Jer 43:5). Alle, die aus allen Nationen zu ihnen gekommen sind, um in Juda zu bleiben, verlassen es wieder, um nun nach Ägypten zu gehen.

So führen sie alle, die von Nebusaradan mit Gedalja in Juda zurückgelassen wurden, auf einen Weg, der im Verderben endet (Jer 43:6). Auch Jeremia und Baruch nehmen sie mit. Nach so vielen Jahren des Prophezeiens und des Hasses dafür, nach Jahren der Gefangenschaft, wird er nun auch noch nach Ägypten mitgeschleppt. Es ist die Tragik eines Mannes, der nun alt geworden ist und vom Herrn zum Propheten für sein Volk berufen wurde.

So kommen sie in Ägypten an, in Tachpanches, im Ungehorsam gegenüber der Stimme des HERRN (Jer 43:7). Was für ein Drama! Die Nachkommen Abrahams kehren nach dem Land Ägypten zurück, aus dem sie vor so langer Zeit befreit wurden. Mit großer Mühe entkamen sie der Sklaverei in Ägypten, um dann, etwa 900 Jahre später, als besiegter und hoffnungsloser Überrest dorthin zurückzukehren.

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