Jeremiah 45:5

Die Antwort des HERRN

Diese Verse zeigen, dass die Leiden und Sorgen des HERRN für sein Volk weitaus größer sind, als es die eines Menschen jemals sein können. Er muss mit „dem ganzen Land“, das sein Land ist, so umgehen, dass nichts davon übrig bleibt (Jer 45:4). Er selbst hat es gebaut und selbst gepflanzt. Nun wird Er durch die Untreue des Volkes gezwungen, es selbst abzubrechen und auszureißen.

Deshalb muss Jeremia Baruch sagen, dass seine Hoffnung auf nichts ruhen kann (Jer 45:5). Wenn der HERR so mit seinem Land umgeht, sollte ein Mensch dann Ambitionen in Bezug auf dieses Land hegen und „große Dinge“ für sich selbst suchen? Seine Hoffnung auf etwas zu setzen, über das der HERR Gericht halten wird, kann nur zu Enttäuschung führen. Es scheint, dass Baruch enttäuscht ist, weil er nicht die Wertschätzung für seinen Dienst erhält, die er erwartet hatte.

Sicherlich hat er sich dem HERRN hingegeben und war treu in dem, was ihm aufgetragen wurde. Statt Anerkennung erhält er zusammen mit Jeremia viel Verachtung. Er dachte vielleicht, er könnte eine herausragende Stellung im Volk Gottes einnehmen. Aber das Volk hört nicht auf das Wort Gottes und wird weggeführt, und ihm macht man möglicherweise schwere Vorwürfe (vgl. Jer 43:3).

Wir sehen hier die Enttäuschung, die aus falschen Erwartungen resultiert. Das hören wir auch aus dem Mund der Jünger. Sie wollen nichts wissen von einer Verwerfung des Herrn, dem sie nachfolgen. Sie wollen mit Ihm nach Jerusalem auf den Thron, aber nicht außerhalb Jerusalems zum Kreuz. Das Gleiche hören wir aus dem Mund der Emmaus-Jünger (Lk 24:13-21). Wir erleben das auch, wenn wir die Segnungen, aber nicht die Züchtigungen aus der Hand des Herrn annehmen wollen.

Der HERR kennt die Gedanken, die Baruch hegt. Deshalb schickt er ihm durch Jeremia diese Botschaft. Die Botschaft besagt, dass es töricht ist, auf einem Gebiet, das dem Gericht überlassen ist, große Dinge für sich selbst zu suchen.

Dies gilt auch für uns. Wir sollten nicht nach großen Dingen in der Welt suchen, denn es kommt das Gericht über die Welt. Deshalb gilt die Warnung auch für uns: Sucht nicht nach den großen Dingen. Gott bringt sein Unglück über Menschen, die eigenwillig ihren Weg gehen und ohne den Herrn Jesus in Erwägung zu ziehen. Sie denken, dass sie die Welt zu einem angenehmen Ort für sich selbst machen können. Der Zweck unseres Lebens ist aber vielmehr, dem Herrn wohlgefällig zu leben.

Als Belohnung für seinen Dienst erhält Baruch vom HERRN die Zusage, dass Er ihn beschützen wird, wohin er auch geht. Eine größere Belohnung ist nicht denkbar. So sagt der Herr Jesus zu uns, dass Er bei uns sein wird „alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28:20). Es gibt nichts Größeres für uns als die Verheißung seiner Gegenwart in unserem Leben.

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