Jeremiah 7:19

Anbetung der Königin des Himmels

Nach der klaren Schilderung des totalen Ungehorsams des Volkes hat der HERR ein persönliches Wort an Jeremia, das Er mit den Worten „du aber“ einleitet. Jeremia wird vom HERRN aufgefordert, nicht für dieses Volk zu beten oder zu Ihm zu schreien oder bei Ihm Fürsprache für sie einzulegen (Jer 7:16; vgl. Jer 11:14; Jer 14:11; 12). Sie sind so hartnäckig, dass Gebet keinen Sinn mehr ergibt. Gottes Absicht steht fest. Jedes Bemühen, um für dieses Volk zu beten, ist daher sinnlos.

Für den wahren Propheten geht es nicht um den Untergang des Volkes, sondern um dessen Rettung. Der wahre Prophet wird nicht nur dem Volk das Gericht verkünden, sondern gleichzeitig auch Gottes Gegenwart in der Fürbitte für dasselbe Volk suchen (2Mo 32:10; 11; Amos 7:2; 3; 5; 6). Die Tatsache, dass der HERR ihm sagt, er solle keine Fürbitte bei Ihm einlegen, zeigt deutlich, wie ernsthaft und beharrlich der Prophet offensichtlich gebetet hat. Der wahre Prophet ist in erster Linie ein Fürbitter. Wie sehen wir die Christenheit, auf die auch Gottes Gericht zukommt? Macht es uns zu Fürbittern, dass viele noch zu Gott zurückkehren werden?

Der HERR sagt zu Jeremia, er solle sich nur anschauen, was in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems geschieht, also in ganz Juda und ganz Jerusalem (Jer 7:17). Ist Jeremia denn blind dafür? Sicherlich nicht, aber der HERR lässt ihn dadurch wissen, dass das, was dort geschieht, zu schlimm, zu schrecklich ist, um noch dafür zu beten. Das zeigt uns die Beziehung des HERRN zu Jeremia. Er bezieht ihn in seine Gründe für das Verbot weiterer Fürbitte ein, damit Jeremia Ihm darin zustimmt.

Der HERR sagt Jeremia, was Er sieht. Die ganze Familie – Kinder, Väter und Mütter – widmen sich den Opfern für die Götzen, von denen eines „die Königin des Himmels“ namentlich genannt wird (Jer 7:18). Wir finden diesen Titel in der abscheulichen Götzenverehrung der römisch-katholischen Kirche [https://www.katholisch.de/artikel/25843-so-viele-pfarreien-stehen-unter-dem-patronat-der-gottesmutter-maria ; siehe Punkt 6].

Die Kinder werden zuerst genannt. Sie sind alt genug, um Holz aufzulesen und es zu tragen. Es ist ein großes Übel der Eltern, ihre Kinder bei der Anbetung ihrer Götzen miteinzubeziehen. Wie weit sind denn die Eltern von dem Gebot abgewichen, mit ihren Kindern immer und überall über das Wort Gottes zu reden (5Mo 6:6; 7).

Wenn die Kinder nach Hause kommen, sind die Väter bereit, das aufgelesene Holz anzuzünden. Zur gleichen Zeit sind die Frauen damit beschäftigt, den Teig zu kneten, um Opferkuchen herzustellen. Sie spenden auch anderen Göttern Trankopfer. Ein Trankopfer zeigt Freude an. Sie freuen sich über ihre dämonisch getriebene Anbetung.

Wie furchtbar muss das für den HERRN sein! Wie sehr das Ihn ins Abseits stellt und herausfordert. Wie könnte es anders sein, als dass das, was sie tun, in Ihm Zorn erweckt. Nicht nur das, sondern sie tun es auch zu ihrer eigenen Schande (Jer 7:19). Menschen, die sündigen, bringen über sich selbst immer Schande. Die Sünde mag ein vorübergehendes Vergnügen bereiten, aber sie endet immer in bitterem, endlosem Leid, wenn mit der Sünde nicht rechtzeitig durch Reue und Umkehr gebrochen wird.

Die Sünde befällt alles, den ganzen Bereich, in dem sie geschieht (Jer 7:20; vgl. Röm 8:20-22). Deshalb muss über alles das unausweichliche, reinigende Gericht Gottes kommen. Gott wird seinen „Zorn“ und seinen „Grimm“ in voller Wucht über alles ausgießen, ohne dass ein Ende in Sicht ist: Alles „wird brennen und nicht erlöschen“. Gottes Zorn gegen die Sünde hat für alle, die an das Opfer seines Sohnes glauben, ein Ende gefunden. Wer aber in seiner Sünde stirbt, auf ihm bleibt der Zorn Gottes in Ewigkeit (Joh 3:36).

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