Joel 1:3

Die Lektion für die Zukunft

Wir müssen nicht nur in der Vergangenheit graben, wir müssen auch an die Zukunft denken. Die zukünftigen Generationen dürfen nicht vergessen, was Gott ihnen angetan hat. Die Väter müssen ihren Kindern erzählen, welches Gericht sie getroffen hat, wie Gott sie bestrafen musste. Sie dürfen das nicht verschweigen, sie müssen ehrlich darüber reden. Ihre Kinder müssen es wieder weitergeben. Auf dieselbe Weise werden die Wunder, die Gott bei der Befreiung seines Volkes aus Ägypten getan hat, an die nächsten Generationen weitergegeben (Ri 6:13a).

Dieses Weitererzählen von Gottes Züchtigung sollte als Warnung dienen und nicht als nette Geschichte zur Unterhaltung der Zuhörer. Wir sind Meister im Erzählen von Geschichten aus der Vergangenheit, ohne darauf einzugehen, was wir aus ihnen lernen sollten. Gott will aber nicht, dass man so mit seiner Unterweisung umgeht, die Er uns durch sein Handeln an seinem abweichenden Volk zeigt. Er möchte, dass sein Handeln weitergegeben wird, damit die Kinder nicht in das gleiche Übel fallen und dass sie lernen, den HERRN zu fürchten.

Davon erzählen ist mehr als nur es zu erzählen. Es erzählen kann bedeuten, dass nur die bloße Tatsache, das Ereignis selbst, weitergegeben wird. Aber Gott will, dass mehr weitergegeben wird. Er will auch, dass die Ursache der Plage und ihre Folgen erwähnt werden und dass die nächste Generation die richtigen Lehren daraus zieht. Es geht nicht nur darum, zu erzählen, was passiert ist, sondern darauf hinzuweisen, wie Gott gehandelt hat.

Die Weitergabe der geschichtlichen Lehren geht bis in die vierte Generation. Damit unterstreicht Joel, dass das Geschehene an künftige Generationen weitergegeben werden soll (vgl. Spr 4:1-4). In diesem Zusammenhang lohnt es sich, einen Blick auf Psalm 78 zu werfen. Dieser Psalm ist ein Lehrgedicht von Asaph, in dem er, wie Joel, dem Volk die Lektion der Geschichte beibringt. Auch Asaph beginnt mit der Aufforderung zu hören, und dann mahnt er, das Gehörte an die nächste Generation weiterzugeben:

„Ein Maskil von Asaph.

Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes!

Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit.

Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,

wollen wir ihren Söhnen nicht verhehlen, sondern dem künftigen Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Stärke und seine Wunderwerke, die er getan hat, erzählen“ (Ps 78:1-4).

In seinem Lehrgedicht erinnert Asaph auch an die Heuschrecken in Ägypten und was sie dort angerichtet haben: „Und er gab dem Vertilger [eine Heuschreckenart] ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke“ (Ps 78:46). Es ist von großer Bedeutung, unseren Kindern und Enkeln Begebenheiten aus einer kürzeren oder längeren Vergangenheit zu erzählen, die das Wirken Gottes in unserem Leben oder in dem anderer Menschen zeigen. Damit geben wir unseren Kindern ein gutes Werkzeug in die Hand, damit sie den Willen Gottes besser kennen lernen.

Es ist zu befürchten, dass nicht wenige Eltern ihren Kindern kaum etwas darüber erzählen können, was der Herr in ihrem Leben getan hat, weil sie kaum mit Ihm leben. Beschäftigt, beschäftigt, beschäftigt mit allen möglichen Dingen, aber keine Zeit, mit den Kindern über die Führung Gottes in ihrem Leben zu sprechen.

Es gibt auch wenig Wissen darüber, was Gott im Leben anderer hingegebener Christen getan hat. Es ist schwierig für uns, unsere Kinder zu ermutigen, ein gutes Buch über Erfahrungen zu lesen, die Männer und Frauen mit dem Herrn gemacht haben, wenn wir selbst nicht daran interessiert sind. Mose fordert Israel kurz vor dem Einzug des Volkes in das verheißene Land auf, mit ihren Kindern über die Taten und Worte des HERRN zu sprechen (5Mo 4:9; 5Mo 6:6; 7; 20-25).

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