Joel 2:15

Zum zweiten Mal die Posaune

Hier wird zum zweiten Mal in die Posaune gestoßen. Das erste Mal geschieht dies in Joel 2:1. Dort dient es zur Warnung, dass der Feind kommt. Jetzt geschieht es, um das Volk zusammenzurufen (vgl. 4Mo 10:7). In der Posaune erklingt die Stimme Gottes. Er ruft, zu Ihm zu kommen. Bei allem, was dem Volk schon widerfahren ist (Joel 1), und bei allem, was dem Volk in Zukunft widerfahren wird, ist es gut, dass es erkennt, dass es mit Gott zu tun hat. Deshalb muss das Volk vor seinem Angesicht zusammenkommen.

Wenn das Volk in die Gegenwart Gottes kommt, bedeutet das in erster Linie, dass es sich demütigen muss. Dazu haben sie auch allen Grund. Kommt der Feind nicht zu ihnen, gerade weil sie dem HERRN untreu geworden sind? Gleichzeitig und in Anbetracht des Ernstes der Lage muss von den Bedürfnissen des Körpers abgesehen werden. Es muss gefastet werden, damit sich alle auf das konzentrieren können, was Gott zu sagen hat, ohne sich durch das tägliche Essen und Trinken ablenken zu lassen.

Außerdem, was wird sich ein Mensch um Essen und Trinken kümmern, wenn sein Leben auf dem Spiel steht? Wie eng Fasten und Demütigung miteinander verbunden sind, zeigen die Anweisungen für den Versöhnungstag (3Mo 23:27; 29; 32). Das dort verwendete Wort „demütigen“ kann auch mit „fasten“ oder „kasteien“ übersetzt werden.

Der letzte Teil des Verses entspricht wortwörtlich Joel 1:14a. Die Tatsache, dass es zwei Aufrufe zum Fasten und zur Versammlung gibt, zeigt die Dringlichkeit des Aufrufs.

Copyright information for GerKingComments