John 1:40

Andreas führt Petrus zum Herrn

Andreas war ein Jünger Johannes’ des Täufers, der durch das Zeugnis des Johannes dem Herrn nachgefolgt ist. Der Evangelist erwähnt zur näheren Beschreibung des Andreas, dass er ein Bruder von Simon Petrus ist. Andreas ist so vom Herrn erfüllt, dass er es nicht für sich behalten kann. Er muss mit anderen darüber sprechen. Es kennzeichnet im Allgemeinen einen Menschen, der Christus gefunden hat und Ihm nachfolgt, dass er andere sucht, um mit ihnen über Ihn zu sprechen.

Andreas beginnt zu Hause damit. Der erste, den er trifft, ist sein eigener Bruder Simon. Das steht hier ausdrücklich: seinen eigenen Bruder. Wenn jemand den Herrn Jesus als seinen Heiland kennengelernt hat, wird er zuerst dafür sorgen, dass seine eigene Familie Ihn ebenfalls kennenlernt.

Andreas gibt ein kurzes, aber kräftiges Zeugnis über seinen „Fund“. Es gibt für ihn keinerlei Zweifel; deshalb bezeugt er mit Bestimmtheit, dass er den Messias gefunden hat. Johannes fügt wieder die Übersetzung hinzu. Christus ist die griechische Übersetzung des hebräischen Messias. Beide Namen bedeuten „Gesalbter“.

Über den Herrn Jesus als Messias wird hauptsächlich in Verbindung mit Israel gesprochen. Als Christus steht Er seit seiner Himmelfahrt vor allem in Verbindung mit den Ratschlüssen Gottes für die Gemeinde (Apg 2:36; Eph 1:3). Das sehen wir beispielsweise deutlich im ersten Kapitel des Epheserbriefes, wo wir die höchsten Segnungen finden, die das Teil des Gläubigen sind, der zur Gemeinde gehört. Mehrere Male lesen wir dort den Ausdruck „in Christus“; dadurch wird deutlich gemacht, wie die Segnungen das Teil des Gläubigen geworden sind.

Das Zeugnis des Andreas ist nicht nur ein persönliches Zeugnis. Er sagt: „Wir haben den Messias gefunden.“ Es ist ein Zeugnis, das auch von anderen bestätigt wird und dadurch an Kraft zunimmt. Andreas ist ein echter Evangelist. Er zeugt von Christus und führt seinen Bruder zu Ihm. Der Herr Jesus ist der Mittelpunkt, um den Menschen versammelt werden. Petrus wird nicht durch ein Wunder oder besonders beeindruckende und überzeugende Rhetorik für den Herrn gewonnen, sondern durch das einfache und echte Zeugnis seines Bruders.

Als Petrus zu dem Herrn kommt, blickt Er ihn an. Mit seinen alles durchdringenden Augen durchschaut Er Petrus vollständig. Er weiß, wer Petrus ist, und kennt sowohl seine Herkunft als auch seine Zukunft. Er weiß, dass er Simon heißt und wie sein Vater heißt. Dann gibt der Herr ihm einen neuen Namen. Das zeigt seine Autorität über Simon. Namen geben oder verändern können nur Personen, die über anderen stehen (vgl. Dan 1:7).

Der Herr nennt Simon „Kephas“, und wieder gibt Johannes die Übersetzung. Kephas ist das aramäische Wort für „Stein“. Im Weiteren wird Johannes ihn Petrus nennen, das ist das griechische Wort für „Stein“. Dieser Name, den der Herr ihm gibt, ist ein Hinweis auf den Dienst des Petrus. Petrus wird ein Stein in dem Gebäude sein, das Gott zu seiner eigenen Ehre und zur Ehre seines Sohnes bauen würde. Dieses Gebäude ist die Gemeinde. In seinem ersten Brief spricht Petrus von Gläubigen als von lebendigen Steinen, die zu einem geistlichen Haus aufgebaut werden (1Pet 2:4; 5).

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