John 12:26

Die Antwort des Herrn

Auf die Bitte der Griechen hin, die seine beiden Jünger dem Herrn weitersagen, gibt Er erneut eine besondere Belehrung über sich selbst, über sein Werk und die Ergebnisse daraus. Um diese Belehrung richtig zu verstehen, müssen wir bedenken, dass die Griechen stellvertretend für alle Nichtjuden stehen. Deshalb spricht der Herr Jesus nun nicht wie zuvor von sich als dem Sohn Gottes, der die Toten auferweckt oder lebendig macht, auch nicht von sich als dem Sohn Davids, dem verheißenen Messias, sondern als dem Sohn des Menschen, der verherrlicht wird. Wenn Er als der Sohn des Menschen verherrlicht sein wird, wird Er zum Segen für alle Menschen sein und nicht nur für die Juden. Dann werden Ihn nicht nur einige wenige Griechen sehen, sondern die ganze Welt (Off 1:7).

Bevor es jedoch so weit ist, muss Er in den Tod gehen, um dann daraus aufzuerstehen und verherrlicht zu werden, zunächst im Himmel und später öffentlich auf der Erde. Die Griechen wünschen Jesus zu sehen, das heißt, dass sie in Ihm nicht mehr als einen Menschen auf der Erde sehen und Ihn auch so zu sehen wünschen. Doch es ist nicht möglich, Jesus wirklich als Menschen in seiner Niedrigkeit auf der Erde zu sehen, wenn wir nicht zuerst verstanden haben, dass Er der verherrlichte Mensch im Himmel ist. Und das ist nur möglich, wenn wir gesehen haben, dass Er in den Tod gegangen ist.

Im Blick darauf spricht der Herr von sich als dem Weizenkorn, das in die Erde fallen und sterben muss. Das ist die Voraussetzung dafür, an seiner Verherrlichung teilhaben zu können. Diese Voraussetzung leitet Er wieder mit dem zweifachen Wahrlich ein und dem ausdrücklichen „Ich sage euch“ ein. Es ist auch äußerst wichtig, dass Er als das Weizenkorn stirbt, denn wenn Er das nicht tut, kann es keine Frucht geben. Gerade dadurch, dass Er in den Tod geht, wird es reiche Frucht geben, so wie aus einem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, eine Ähre mit vielen Weizenkörnern wächst.

Dass sein Tod die einzige Weise ist, dass diese Frucht hervorkommt, macht den Zustand des Menschen deutlich. Vom Menschen ist keinerlei Frucht zu erwarten, weil er in der Sünde lebt. Nur der Tod ist die Antwort auf die Not der Sünde, und nur sein Tod ist der Ausweg für den Sünder und macht aus ihm „viel Frucht“ aufgrund des Werkes Christi. Diese Frucht sind die geistlichen Nachkommen, das Ergebnis seines Werkes (Jes 53:10; 11; Heb 2:12; 13).

Wer eine Frucht seiner Auferstehung ist, wird Ihm in seinem Leben auf der Erde nachfolgen. Das bedeutet, dass ein Jünger des Herrn Jesus an seinen Leiden teilhaben wird. Das sind nicht die Leiden am Kreuz wegen der Sünden, sondern Leiden, die jemandem von Menschen zugefügt werden, weil er Christus nachfolgt. Es ergeht dem Diener nicht anders als dem Meister. Was der Herr Jesus von sich gesagt hat, bezieht Er auf alle, die Ihm angehören wollen.

Jeder, der Ihm angehören will, muss sterben. Dieses Sterben geschieht, wenn ein Mensch sich selbst verurteilt. Er gibt seine eigenen Wünsche auf und sieht ein, dass der Tod Christi dem Eigenleben ein Ende bereitet hat. Wer sein Leben in dieser Welt hasst, zeigt das dadurch, dass er nicht mehr für sich selbst lebt. So jemand bewahrt sein Leben für die Zeit auf, wo es in der ewigen Herrlichkeit vollkommen genossen werden wird.

Das ist eins der wenigen Male, wo Johannes das ewige Leben als etwas beschreibt, was noch in der Zukunft liegt, und nicht als das gegenwärtige Teil des Gläubigen. Ein verlorenes Leben, ein Leben, das gehasst wird, ist ein Leben, in dem jemand Christus dient und Ihm nachfolgt. Wer Ihm nachfolgt, kommt sozusagen automatisch dorthin, wo Er ist, nämlich ins Vaterhaus. Dort erwartet diesen Gläubige eine besondere Ehrung. Der Vater wird den, der dem Sohn dient, ehren. Ist das nicht großartig?

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