John 12:42

Der Unglaube des Volkes

Hier steht in deutlichen Worten, dass alle Zeichen des Herrn sie nicht dazu gebracht haben, an Ihn zu glauben (vgl. Mt 11:20). Das ist auch nicht überraschend, denn es ist vorhergesagt. Sie lehnen Ihn trotz der vielen Zeichen ab, die Er vor ihnen getan hat; das ist eine Erfüllung des Wortes des Propheten Jesaja (Jes 53:1). Jesaja hat in seinen Tagen über die Macht des Herrn zugunsten seines Volkes gepredigt und geredet. Doch das Volk hat nicht gehört, sondern den Herrn verworfen. Johannes wendet dieses Wort Jesajas jetzt auf den Herrn Jesus an, ja, er sagt sogar, dass dieses Wort Jesajas sich jetzt erfüllt.

Mit diesem Zitat fragt Johannes den Herrn sozusagen erstaunt, ob die Predigt der Propheten Gottes und die des Herrn Jesus im Besonderen überhaupt irgendein Ergebnis hatten, trotz der Offenbarung der Macht Christi gegenüber seinem Volk. Doch es gibt eine Antwort auf diese Frage. Diese Antwort gibt ebenfalls Jesaja. Jesaja sagt, dass Gott die Augen seines Volkes verblendet und ihre Herzen verhärtet hat. Dieses Gericht der Verhärtung ist die Folge ihrer absoluten Weigerung, Gott zu gehorchen. Sie haben Ihn und sein Wort verworfen. So war es in den Tagen Jesajas, und so geschieht es auch hier mit dem Herrn Jesus. Das Volk will nicht glauben.

Dann bestimmt Gott irgendwann, dass das Volk auch nicht mehr glauben kann. Er besiegelt ihre Entscheidung. Dasselbe Wort Jesajas über die Verhärtung finden wir auch, als das Volk das Zeugnis über den verherrlichten Christus verwarf (Apg 28:25-27). So sehen wir, dass der dreieine Gott verworfen worden ist:

1. In Jesaja 6 betrifft es den Herrn der Heerscharen.

2. Hier betrifft es den Herrn Jesus.

3. In Apostelgeschichte 28 geht es um das Zeugnis des Heiligen Geistes.

Im Anschluss an sein Zitat aus Jesaja erklärt Johannes, dass Jesaja, als er über den Herrn sprach, tatsächlich über den Herrn Jesus sprach. Damit haben wir einen deutlichen und überzeugenden Beweis dafür, dass der Herr Jesus derselbe ist wie der Herr des Alten Testaments. Der Herr Jesus ist Gott, und überall dort, wo Gott sich im Alten Testament offenbart hat, hat Er das in seinem Sohn getan. Es kann nicht deutlicher gesagt werden, als Johannes es hier tut. Welche Herrlichkeit sah Jesaja? Er sah „den König, den Herrn der Heerscharen“ (Jes 6:5). Und Johannes sagt hier, dass Jesaja von Ihm, das ist von dem Herrn Jesus, sprach. Was für ein eindrucksvolles Zeugnis!

Das Gericht der Verhärtung ist über das Volk in seiner Gesamtheit gekommen. Es musste auch kommen, denn obwohl viele der Obersten an Ihn glauben, sie tun das, ohne Ihn wirklich zu bekennen. Sie bekennen Ihn nicht gemäß der Wahrheit seiner Person, denn sie sehen in Ihm nur jemanden, der Zeichen tut. Sie bewundern Ihn heimlich, doch sie bekennen Ihn nicht öffentlich, weil sie Angst vor den Pharisäern haben. Wenn die Pharisäer erführen, dass sie Ihn bewundern, würden sie aus der Synagoge ausgeschlossen werden. Und das ist ihnen die Sache nicht wert. Der wirkliche Grund, dass sie Christus nicht öffentlich bekennen, ist der, dass ihnen die Ehre bei den Menschen wichtiger ist als die Ehre bei Gott. Die Ehre bei Gott steht an zweiter Stelle, die Ehre bei den Menschen an erster Stelle.

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