John 13:18

Noch einmal der Verräter

Noch einmal spricht der Herr über die Ausnahme unter den Jüngern. Judas war nicht aus Versehen einer der Zwölf geworden. Der Herr hat Judas bewusst als einen seiner Apostel erwählt. Er hat ihn ausgewählt, weil die Schrift über einen Mann wie Judas gesprochen hat (Ps 41:10). Es geht in dem betreffenden Psalm um Ahitophel, den Ratgeber Davids, der in der Stunde höchster Not für David sein Verräter wurde (2Sam 15:12; 2Sam 16:21; 2Sam 17:1; 14; 23). Es gibt eine deutliche Parallele zwischen Judas und Ahitophel, wie es sie auch zwischen dem Herrn Jesus und David gibt.

Es ist besonders schmerzlich, von jemandem verraten zu werden, mit dem man Brot gegessen hat, was ein Zeichen von enger Gemeinschaft ist. Das Erheben der Ferse spricht davon, wie jemand einen Gegner auf heimtückische Weise zu Fall bringt. So ist Judas mit dem Herrn Jesus umgegangen!

Während das Schriftwort einerseits den Schmerz schildert, den der Herr durch das Handeln des Judas erfährt, zeigt es auch die vollkommene Unterwerfung unter die Schrift und damit die Ruhe, die Schrift anzunehmen. Die Bedeutung und die entsprechende Kenntnis der Schrift sind groß. Sie ist die Grundlage all seines Redens und Handelns. So muss das auch bei uns sein.

Das bedeutet nicht, dass Judas dazu auserwählt war, den Herrn zu überliefern. Das ist seine eigene Wahl, für die er selbst voll und ganz verantwortlich ist. Der Herr kündigt hier seinen Jüngern den Verrat des Judas an, um den Glauben an seine Person zu stärken. Wenn das stattfindet, was vorhergesagt ist, ist das der Beweis, dass der Prophet die Wahrheit geredet hat. Er ist der verheißene Prophet (5Mo 18:18-22).

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