John 13:31

Die Verherrlichung

Nachdem der Verräter hinausgegangen ist, ist der Herr mit den Seinen allein. Jetzt ist Er frei, mit seiner Abschiedsrede zu beginnen. Er kann sein Herz rückhaltlos öffnen. Wenn Raum zum Kennenlernen der Gedanken Gottes und zu ihrer Befolgung vorhanden sein soll, muss zuvor jedes Hindernis ausgeräumt sein. Der Herr Jesus stellt sich in Gedanken hinter das Kreuz, wo Er als der Sohn des Menschen verherrlicht werden würde. Er drückt sich jedoch so aus, als geschähe es in diesem Augenblick (jetzt), als der Verräter hinausgegangen ist.

Er sieht bereits das volle Ergebnis vor sich. Das Jetzt ist hier das Jetzt des Kreuzes. Was der Verräter jetzt tut und schnell tun wird, trägt zur Verherrlichung des Sohnes des Menschen bei. Diese Verherrlichung findet durch den Tod statt, den Er am Kreuz erleiden wird. Verherrlichen bedeutet, dass alle seine herrlichen Eigenschaften als wahrer Mensch völlig sichtbar werden, dieses Menschen, der seinem Gott in allem immer vollkommen gehorsam war. Das war in seinem ganzen Leben zu sehen, es würde jedoch am Kreuz seinen Höhepunkt und seine Krönung finden.

Am Kreuz ist jede göttliche und menschliche Vortrefflichkeit seines Wesens vollkommen zur Entfaltung gekommen. Sein gesamtes Leben als Mensch war zur Ehre Gottes und hat am Kreuz seinen Höhepunkt erreicht. Sein Einsatz und seine Hingabe wurden dort aufs Höchste sichtbar. Da sehen wir einen Menschen, so wie Gott ihn sich vorgestellt hatte. Zugleich wurde Gott in Ihm verherrlicht, denn jede Vollkommenheit Gottes ist in Ihm am Kreuz ans Licht gekommen.

Im Tod des Sohnes des Menschen wird die Offenbarung Gottes zu einem Höhepunkt geführt Gott wurde in seinem Wesen und in seiner Natur vollkommen gerechtfertigt. Seine Gerechtigkeit, seine Majestät, seine Liebe, seine Wahrheit, sie alle wurden am Kreuz bewiesen, so wie sie in Ihm sind. Die Herrlichkeit des Sohnes des Menschen besteht darin, dass Er den Namen Gottes dort verherrlicht hat, wo der erste Mensch Gott entehrt hat.

Gottes Antwort auf die Verherrlichung, mit der der Sohn des Menschen Ihn verherrlicht hat, ist die Verherrlichung des Sohnes des Menschen. Diese Verherrlichung wird sicher auch geschehen, wenn der Sohn des Menschen alle Dinge von Gott empfangen hat, um im Friedensreich darüber zu regieren. Doch so lange wartet Gott nicht. Er würde Ihn auch sogleich verherrlichen, und zwar in der Auferstehung.

Danach würde Er Ihn in sich selbst verherrlichen. Er würde den Sohn des Menschen als Christus verherrlichen, indem Er Ihn wegen seines Werkes am Kreuz in den Himmel aufnehmen und Ihm den Platz der Herrlichkeit und Ehre zu seiner Rechten geben würde (Apg 2:36; Heb 2:9). Das bedeutet, dass Christus, bis Er in Herrlichkeit auf der Erde offenbart werden wird, als der Verherrlichte verborgen ist in Gott (Kol 3:3). Gott hat Ihn nicht dadurch verherrlicht, dass Er Ihm den Thron Davids gegeben hätte – das wäre eine irdische Herrlichkeit –, sondern dadurch, dass Er Ihn auf seinen eigenen (Gottes) Thron im Himmel gesetzt hat.

Copyright information for GerKingComments