John 15:27

Die Zeugen

Nach seiner Verwerfung aus der Welt hinaus und seiner Rückkehr zum Vater wird die Welt doch nicht ohne Zeugen sein. Es werden neue Zeugen kommen. Um etwas bezeugen zu können, muss man etwas gesehen haben und Zeuge von etwas gewesen sein. Der Herr Jesus hat vom Vater gezeugt, und zwar durch seine Worte und Werke, die Er beim Vater gesehen hat. Dieses Zeugnis wurde verworfen. Wenn Er verherrlicht sein wird, wird Er einen anderen Zeugen senden: den Geist der Wahrheit. Der Geist wird das Zeugnis vollenden. Den Sohn konnten sie als Zeugen verwerfen. Das kann mit dem Geist nicht geschehen. Er wird ein bleibender Zeuge sein. Deshalb ist es so ernst, gegen den Geist zu sündigen oder den Geist der Gnade zu verschmähen.

Hier sendet der Sohn den Geist, damit dieser von Ihm zeugt. Das beweist, dass Er selbst Gott ist. Natürlich sendet Er den Geist nicht unabhängig vom Vater. Er sendet den Geist im Auftrag des Vaters. Zugleich sagt Er, dass der Sachwalter selbst kommen wird. Wieder spricht Er zuerst vom Sachwalter, um danach von dem Geist der Wahrheit zu sprechen (Joh 14:16; 17). Der Geist wird nicht nur gesandt oder gegeben, sondern kommt auch selbst, denn Er geht vom Vater aus.

Jede der drei Personen der Gottheit handelt immer vollkommen selbständig, aber nie unabhängig von den anderen göttlichen Personen. Dabei haben beide, der Sohn und der Geist, als sie auf die Erde kamen, eine Stellung der Abhängigkeit eingenommen. Der Sohn ist von dem Vater ausgegangen, und so geht auch der Geist von dem Vater aus. Der Sohn hat von dem Vater gezeugt, und so wird der Geist von dem Sohn zeugen. Der Geist wird für sein Zeugnis von dem Sohn die Jünger und auch noch andere, wie Paulus, gebrauchen.

Dabei wird zwischen dem Zeugnis der Jünger und dem des Geistes unterschieden. Die Jünger zeugen von dem, was sie von Anfang an gesehen haben, also von dem Zeitpunkt an, als sie mit dem Herrn Jesus auf der Erde umhergingen (1Joh 1:1-3). Sie sind auch Zeugen seiner Auferstehung. Ihr Zeugnis finden wir in den Evangelien und am Anfang der Apostelgeschichte. Spätere Zeugen – wie Paulus – würden durch den Geist über den verherrlichten Christus sprechen. Natürlich ist für ihr Zeugnis über Christus in Niedrigkeit auf der Erde ebenfalls die Kraft des Heiligen Geistes erforderlich, aber die Art ihres Zeugnisses hat es mit dem Leben des Herrn auf der Erde vor seinem Tod und seiner Himmelfahrt zu tun.

Unabhängig von ihrem Zeugnis wird auch der Heilige Geist zeugen. Er wird das bezeugen, was Er im Himmel gesehen hat, während die Jünger von Christus zeugen werden in Bezug auf die Zeit, als Er auf der Erde war.

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