John 16:27

Der Vater selbst hat euch lieb

Der Herr Jesus hat den Vater offenbart, und zwar in den Werken, die der Vater Ihm aufgetragen hatte. Seine Werke und auch alle Zeichen, die in den Evangelien berichtet werden, haben in Gleichnissen oder in Bildern die Gnade und Macht des Vaters gezeigt.

Nach seiner Auferstehung würde Er nicht mehr in dieser Weise vom Vater sprechen, sondern würde offen von dem Vater verkündigen. Maria ist die Erste, zu der Er in dieser Weise, ohne Gleichnisse, von dem Vater spricht (Joh 20:17). Er wird das in besonderer Weise tun, wenn Er verherrlicht ist, so wie wir das im folgenden Kapitel bereits hören dürfen, wo Er zum Vater betet.

Wenn dieser Tag angebrochen ist ‒ und das ist so seit der Auferstehung Christi ‒, dürfen wir den Vater in seinem Namen bitten. Das Bitten im Namen des Herrn Jesus besteht nicht im formellen Aussprechen von Worten wie: „Dieses bitten wir Dich im Namen Jesu“, oder dergleichen. Das Bitten in seinem Namen ist keine Formel, sondern das Bewusstsein, dass wir im Wert des Sohnes und seiner Wohlannehmlichkeit dem Vater nahen. Der Wert seiner Person wird in seiner Fülle denen zugerechnet, die so beten.

Der Sohn bringt uns durch sein Werk in eine solch enge und persönliche Beziehung zum Vater, dass wir selbst direkt zum Vater gehen dürfen. Durch die Kraft des Geistes haben wir freien Zugang zum Vater (Eph 2:18), wir können direkt, ohne Vermittler, freimütig sprechen. Wir nennen Ihn „Abba, Vater!“ (Röm 8:15; Gal 4:5; 6). Der Grund für diese Vertrautheit und enge Beziehung besteht darin, dass der Gläubige der Gegenstand der Liebe des Vaters ist. Wir dürfen wissen, dass Er selbst uns liebt.

Als Grund für die Liebe des Vaters zu seinen Jüngern nennt der Herr Jesus, dass die Jünger Ihn lieb gehabt und geglaubt haben, dass Er mit Gott eins ist und im Auftrag Gottes gehandelt hat. Doch Er ist nicht nur von Gott ausgegangen, Er ist auch von dem Vater ausgegangen und so in die Welt gekommen. Nun steht Er im Begriff, die Welt wieder zu verlassen und zum Vater hinzugehen.

Diese wenigen Worte umfassen sein ganzes Leben in Verbindung mit seinem Hiersein auf der Erde. Er spricht davon, dass Er vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen ist, dass Er nun die Welt verlässt und zum Vater hingeht. Das Ziel dieses Evangeliums besteht ja darin, in der Welt Gott als Vater kundzumachen. Er ist als der ewige Sohn des Vaters gekommen und kehrt zu seinem Vater zurück, nun auch als Mensch. Was für eine Freude muss es für Ihn sein, in die Herrlichkeit zurückzukehren, wo es nichts gibt, was im Widerspruch zu Gott ist.

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