John 19:27

Siehe, dein Sohn – siehe, deine Mutter

Als der Herr seine Mutter sieht und Johannes, der bei ihr steht, richtet Er sein Wort zuerst an sie. Er ist nicht mit sich selbst beschäftigt, sondern mit seiner Mutter, von der Er weiß, dass sie Sorge und Schutz nötig hat. Er vertraut sie der Fürsorge des Johannes an. Er sagt ihr, dass sie von nun an Johannes als ihren Sohn betrachten darf und aufgrund dieser Vertrauensbeziehung mit seiner Fürsorge rechnen darf. Wir können daraus schließen, dass Josef wohl inzwischen verstorben ist. Auch seinen eigenen Brüdern konnte Er sie nicht anvertrauen, denn diese glaubten noch nicht an Ihn (Joh 7:5).

Es fällt übrigens auf, dass Er seine Mutter mit „Frau“ anredet. Er will damit den Eindruck vermeiden, als wenn Er sich bei der Sorge für seine Mutter von natürlichen Empfindungen leiten lässt (vgl. Joh 2:4). Wie die römische Kirche Maria verehrt, ist abscheuliche Abgötterei, die keinesfalls mit den Worten des Herrn zu rechtfertigen ist.

Auch Johannes spricht er nun an und vertraut seine Mutter seiner Fürsorge an. Die Weise, in der der Herr Jesus seine Mutter und Johannes miteinander verbindet, zeugt von der Vollkommenheit seiner menschlichen Gefühle. Die Anrede an beide beginnt Er mit dem Wort „siehe!“ Sie sollen von nun an einander betrachten in dem Bewusstsein der neuen Beziehung, die Er soeben festgelegt hat. Auch wir sollen im Umgang miteinander die Beziehungen beachten, in die der Herr uns zueinander gestellt hat.

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