John 21:2

Die Jünger am See Tiberias

Die Jünger sind nach Galiläa gegangen. Der Herr hatte ihnen ja gesagt, dorthin zu gehen, denn dort würde Er ihnen begegnen (Mt 26:32; Mt 28:7). Dennoch ist das für dieses Evangelium ungewöhnlich, denn die Ereignisse in diesem Evangelium spielen sich hauptsächlich in Judäa ab. Die Jünger befinden sich hier also außerhalb des normalen Terrains des Judentums. Erst später erhalten sie den Auftrag, Jerusalem nicht zu verlassen (Apg 1:4). Jetzt sind sie am See von Tiberias, das ist der See Genezareth. Hier offenbart sich der Herr ihnen erneut, und Johannes beschreibt uns, auf welche Weise Er das tut.

Sieben Jünger sind hier zusammengekommen; drei von ihnen werden mit Namen genannt. Petrus wird, wie immer, als Erster genannt. Auch Thomas ist diesmal dabei; auch sein Beiname Zwilling (griech. Didymos) wird hier erwähnt. Außerdem ist Nathanael anwesend, der aus Kana in Galiläa stammt, wodurch wir an das erste Zeichen des Herrn erinnert werden (Joh 2:1; 11). Johannes und Jakobus werden als Söhne des Zebedäus bezeichnet, was uns ihre natürliche Abstammung vorstellt. Der Herr ist jetzt zwar auferstanden, aber dadurch werden natürliche Beziehungen nicht verändert. Schließlich vermerkt Johannes noch die Anwesenheit zweier anderer Jünger, deren Namen nicht genannt werden.

Diese alle waren schon vor dem Leiden und Sterben des Herrn seine Jünger und das bleiben sie auch jetzt, nach seiner Auferstehung. Die namentlich genannten Männer sind alle besonders mit Israel verbunden. Petrus, Johannes und Jakobus sind die Säulen derer „aus der Beschneidung“, d. h. der Gläubigen aus den Juden (Gal 2:9). Thomas repräsentiert den gläubigen Überrest Israels, und Nathanael stammt aus dem Gebiet Israels, das in der Nähe der Völker gelegen ist (Mt 4:15).

Das macht uns die Bedeutung der nun folgenden Begebenheit klar. Der Fischfang der Jünger stellt uns bildlich vor, was der Herr Jesus in Zukunft durch sein irdisches Volk tun wird. Er wird während der großen Drangsal eine große Menge von Menschen aus den Völkern zum Glauben an Ihn bringen (Off 7:9). Das wird durch die Fische, die diese Männer aus dem See fangen, bildlich dargestellt.

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