John 3:30

Unterschied zwischen Christus und Johannes

Johannes bezeugt, dass es unmöglich ist, aus sich selbst heraus die Wahrheit über Christus anzunehmen. Um sehen zu können, wer der Herr Jesus ist, müssen die Augen vom Himmel her, das heißt von Gott, geöffnet werden. Es ist unmöglich, dass ein Mensch das ohne eine Offenbarung seitens Gottes annimmt. Es gibt ja niemanden, der Gott sucht (Röm 3:11). Johannes erinnert seine Jünger daran, dass sie selbst gehört haben, wie er gesagt hat: „Ich bin nicht der Christus“, und dass sie auch ihrerseits wieder davon Zeugnis geben, was Johannes über sich gesagt hat.

Seine Jünger wissen auch, dass er vor Christus her gesandt ist. Johannes hat in keiner Weise etwas, was für Christus galt, auf sich bezogen. Er kennt seine Stellung in Beziehung zu Christus. Jeder wahre Diener wird wissen, dass er nur ein Gesandter ist und dass der Zweck seiner Sendung darin besteht, auf den Herrn Jesus hinzuweisen (Apg 26:16; 17). Niemand kann predigen, ohne gesandt zu sein (Röm 10:15).

Nach dem Zeugnis über sich selbst in Verbindung mit Christus spricht Johannes über seine persönliche Beziehung zu Ihm und die Freude, die er daran findet. Er spricht über Ihn als den Bräutigam. Er nennt auch die Braut, ohne zu sagen, wer sie ist. Auch dabei nimmt Johannes der Täufer den richtigen Platz ein. Er weiß, dass er nicht in der innigen Beziehung zu Christus steht wie die Braut.

Wenn er sich selbst auch nicht zur Braut rechnet, hat er doch auch eine besondere Beziehung zu dem Bräutigam, nämlich die eines Freundes. Er ist der Freund des Bräutigams, der sich an allem erfreut, was der Bräutigam sagt (Off 19:7). Als Simeon den Herrn Jesus in seinen Armen hatte, konnte er sagen, dass er in Frieden heimgehen könne, weil seine Augen in dem das Heil gesehen hatten, den er in seinen Armen hielt (Lk 2:28-32). Auf dieselbe Weise kann Johannes sagen, dass seine Freude erfüllt ist, da er nun die Stimme des Bräutigams gehört hat.

Mit dieser vollen Freude im Herzen spricht Johannes das Verlangen aus, dass der Herr Jesus wachsen, er aber abnehmen müsse. Er spricht dabei von sich selbst und sagt es zugleich zu seinen Jüngern. Auch für sie muss er, Johannes, abnehmen und der Herr Jesus muss wachsen. Das ist die Antwort auf die Frage nach dem Unterschied zwischen ihm und dem Herrn, mit der sie zu ihm gekommen sind (Joh 3:26).

So muss jeder Diener zurücktreten, damit in den Herzen derer, denen er dient, der erste Platz und alle Ehre Christus gegeben wird.

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