John 3:34

Von oben und über allen

In Joh 3:30 geht es um die Praxis, in Joh 3:31 geht es um die Stellung. Nur vom Herrn Jesus kann gesagt werden, dass Er von oben kommt. Er kommt von oben und ist über allen. Wenn Er sich auch so erniedrigt hat, nimmt Er doch immer in allen Dingen den ersten Platz ein (Kol 1:18).

Für Johannes und für jeden Menschen gilt, dass er von der Erde ist und von der Erde redet. Jeder Mensch ist ein Geschöpf und kommt daher aus der Erde hervor. Er kann daher nicht anders, als von einem irdischen Standpunkt aus über die Dinge zu sprechen. Er braucht eine Offenbarung Gottes, um einen Blick für das zu bekommen, was von oben ist, und auch für den, der von oben ist und der über allen ist. Der, der von oben kommt, kommt aus dem Himmel.

Zweimal sagt Johannes, dass der Herr Jesus über allen ist. Er ist hoch erhaben über alles, was auf der Erde ist. Auf der Erde zeugt Er von dem, was Er im Himmel gesehen und gehört hat. Der Himmel ist der Wohnort Gottes. Der Herr Jesus zeugt von Gott als seinem Vater, doch sein Zeugnis nimmt niemand an. Es wird deutlich, dass der Mensch nichts mit dem Himmel zu tun haben kann. Es gibt im Himmel nichts von Gott und dem Vater, was der Sohn nicht gesehen und gehört hätte. Er kann himmlische, ewige, göttliche Dinge bezeugen. Doch wegen der Sünde, in der der Mensch ist, kann der Mensch dieses Zeugnis nicht annehmen.

Wenn jemand sein Zeugnis doch angenommen hat, hat er damit die Tatsache besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist. Gott hat ihm das nämlich bekanntgemacht, und er hat es geglaubt. Dies ist das wesentliche Kennzeichen lebendigen Glaubens. Dieser Glaube gründet sich nicht auf verstandesmäßige Überlegungen (vgl. Joh 2:23), sondern auf eine vom Geist Gottes im Herzen und Gewissen gewirkte Überzeugung. Der Sohn ist von Gott gesandt und spricht die Worte Gottes. Wer das gesprochene Zeugnis des Sohnes annimmt, nimmt damit auch die Worte Gottes an.

In allem, was Christus gesprochen hat, ist die völlige Kraft des Heiligen Geistes uneingeschränkt vorhanden. Bei Ihm gibt es nichts, was den Geist hindern könnte, alles, was Gott betrifft, kundzutun. Damit wir alles annehmen können, was Er gesagt hat, gibt Gott seinen Geist nicht in eingeschränktem Maß, sondern in seiner Fülle. Wir haben als Gläubige nicht nur ein bisschen vom Geist empfangen, sondern die Person des Heiligen Geistes (Eph 1:13). Dass wir trotzdem oft die Worte des Herrn Jesus noch wenig verstehen, liegt daran, dass wir noch so viel von unserem Fleisch erwarten.

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