John 4:8

Eine Begegnung an der Quelle

Während der Herr dort sitzt und ausruht, kommt eine Frau aus Samaria zu der Quelle, um Wasser zu schöpfen. Das ist der Anfang einer außergewöhnlich bemerkenswerten Begegnung zwischen einer einsamen, armen, sündigen Frau und dem Richter der Lebenden und der Toten.

Er beginnt das Gespräch mit der Bitte, Ihm, dem ewigen Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde, zu trinken zu geben. Als Mensch ist Er für einen Schluck Wasser von dieser Frau abhängig. Dabei ist Er der, der ein ganzes Volk vierzig Jahre lang mit Essen und Trinken versorgte, der Wasser in Wein verwandelte und eine hungrige Menge speiste. Er bittet jemand anders, Ihm zu trinken zu geben. Er befiehlt nicht, sondern nimmt den Platz eines demütigen Menschen ein, der um etwas bittet, und das gegenüber einer sehr sündigen Frau. So beginnt der Herr das Gespräch mit dieser Frau, die Er durch und durch kennt. Er weiß, wie Er ihr begegnen muss, um ihr schließlich den vollen Segen zu geben, den Er für sie hat.

Diese Begegnung ist von Gott genau vorbereitet. Als der Sohn Gottes und die Frau sich begegnen, ist niemand dabei. Die Jünger mussten weggehen, um für sie Platz zu machen. Sie wissen nichts von dieser Gnade. Auch die Frau kommt allein zur Quelle. Sie ist nicht bei den anderen Frauen. Und in ihrer Einsamkeit begegnet sie dem Heiland der Welt. Es ist eine wunderbare Führung Gottes, der sie dorthin gebracht hat. Was für ein Zusammentreffen! Zwei Einsame begegnen sich. Doch wer war einsamer als Er? Das Gespräch findet zwischen Ihm und ihr persönlich statt, ohne mögliche Einmischung oder Ablenkung durch andere.

Die Samariterin ist über die Bitte des Herrn sehr verwundert. Sie sieht, dass Er ein Jude ist. Sie weiß, dass sie in den Augen der Juden „nur“ eine samaritische Frau ist, die von daher nichts gilt. Die Verachtung der Samariter durch die Juden war groß, sogar so groß, dass Juden die Samariter völlig ignorierten. Juden taten so, als existierten sie gar nicht. Es gab keinerlei Umgang mit ihnen. Deshalb ihre erstaunte Frage, wie es denn möglich sei, dass Er, der in diesem Augenblick noch nicht mehr für sie ist als „ein Jude“, sie um etwas zu trinken bittet.

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