John 5:16

Keine Ruhe für den Vater und den Sohn

Das Werk des Herrn ist mit der Heilung noch nicht abgeschlossen. Er will den Mann noch auf etwas hinweisen, was für sein weiteres Leben wichtig ist. Das tut Er nicht sofort, sondern einige Zeit später. Dazu sucht Er den Mann wieder auf. Wieder geht die Initiative vom Herrn aus.

Er findet ihn im Tempel. Dort wollte der Mann zweifellos Gott für seine Heilung danken. Das ist auch der passende Platz für weitere Belehrungen. Wie groß es auch ist, vom Herrn Jesus geheilt worden zu sein, das zugrundeliegende Problem war noch da. Das Problem war eine bestimmte Sünde, die der Mann begangen hatte, wodurch er diese Krankheit bekommen hatte. Er muss diese Sünde verurteilen und darf sie in seinem Leben nie mehr zulassen. Auch dazu wird der Herr ihm die Kraft geben, wenn er in der Abhängigkeit von Ihm bleibt.

Durch das, was der Herr dem Mann sagt, wird ihm deutlich, wer ihn gesund gemacht hat. Das berichtet er nun den Juden, denn die wollten gern wissen, wer ihn gesund gemacht hat. Der Mann scheint hier arglos zu handeln, aus Liebe zum Herrn Jesus, damit auch andere Ihn kennenlernen könnten. Er hat keine Ahnung von ihrer Feindschaft. Diese Arglosigkeit ist schön und nachahmenswert.

Durch das Zeugnis des Mannes erhalten die Juden die Bestätigung für das, was sie wohl schon vermutet hatten. Den Beweis können sie nun als Waffe gebrauchen, um den Herrn zu verfolgen. Wir lesen nicht, dass die Juden etwas zu Ihm gesagt haben, wohl aber, dass sie Ihn verfolgen für das, was Er am Sabbat getan hat. Doch der Herr antwortet ihnen, weil Er ja vollkommen weiß, was im Menschen ist. Er kennt ihre Mordgier wegen seiner am Sabbat erwiesenen Barmherzigkeit.

Seine Antwort ist überwältigend und tiefgründig. Für den Glauben liegt darin große Herrlichkeit, aber dem Unglauben liefert sie ein weiteres Argument, Ihn zu hassen. Er spricht über seine Gemeinschaft mit dem Vater in dem Werk, das Er und der Vater bis jetzt tun. Was verstehen die Juden von Gemeinschaft mit dem Vater? Was verstehen sie vom Wunsch des Vaters? Er kennt den Vater und weiß, dass der Vater nicht ruhen kann, wo Sünde ist, und Er ebenso wenig. Es ist ein Wunder der Gnade, dass Er nicht gekommen ist, um zu richten, sondern um zu wirken.

Die Werke, die Er tut, sind kein Handeln im Gericht. Seine Gerichte werden ganz sicher noch über die kommen, die sich hartnäckig weigern, ihre Sünden anzuerkennen und die das Maß ihrer Sünde vollmachen, indem sie Ihn verwerfen. Doch so weit ist es noch nicht. Er ist jetzt noch damit beschäftigt, seinen Vater in Liebe und Gnade zu offenbaren. Als der Sohn hat Er vollkommene, ununterbrochene Gemeinschaft mit dem Vater und wirkt gemeinsam mit dem Vater.

Die Juden ziehen aus seinen Worten den richtigen Schluss, nämlich dass Er Gott gleich ist. Allerdings macht der Herr Jesus sich nicht Gott gleich, Er ist Gott gleich, denn Er ist Gott (Joh 1:1). Sie erkennen jedoch nicht die Wahrheit, stattdessen wird ihre Mordgier nur noch größer.

Obwohl Christus einen untergeordneten Platz eingenommen hat, indem Er als abhängiger und gehorsamer Mensch auf die Erde kam, ist es wichtig, daran festzuhalten, dass Er niemals aufhört, der ewige Sohn Gottes zu sein. Als der ewige Sohn hat Er im Blick auf den Vater niemals einen untergeordneten Platz, sondern Er ist eins mit dem Vater (Joh 10:30).

Was der Herr hier sagt, halten die Juden für noch schlimmer als das, was Er getan hat. Ebenso wie das Brechen des Sabbats bringt auch diese Aussage die Juden zu einem Ausbruch ihres verdorbenen Gemüts.

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