John 5:20

Die Werke des Vaters und des Sohnes

Gerade seine vollkommene Einheit mit dem Vater, gerade sein Gleichsein mit Gott bedeutet, dass der Herr Jesus als der Sohn nichts tun kann, es sei denn, dass Er es den Vater tun sieht. Er tut nichts unabhängig von dem Vater, weil Er vollkommen eins mit dem Vater ist. Er handelt aus der vollkommenen Einheit mit dem Vater heraus. Es ist die Feststellung seiner uneingeschränkten Gottheit und nicht einer niedrigeren Stellung, geschweige denn geringerer Macht.

Er kann nichts tun, außer was Er den Vater tun sieht; das bedeutet, dass man nicht sagen kann, dass sein Wille losgelöst wäre vom Willen des Vaters. Die vollkommene Einheit im Wirken wird nicht allein dadurch sichtbar, dass der Sohn tut, was der Vater tut, Er tut es auch in der gleichen Weise. Was für eine vollkommene Gemeinschaft mit dem Vater und was für eine persönliche Herrlichkeit des Sohnes strahlen aus diesen Worten hervor!

Der Beweggrund, dass der Sohn in vollkommener Einheit mit dem Vater handelt, ist die Liebe des Vaters zum Sohn. Von dieser Liebe des Vaters zum Sohn hat der Evangelist Johannes schon früher Zeugnis abgelegt (Joh 3:35). Jetzt hören wir den Sohn das selbst sagen. In dieser Liebe ist nichts verborgen, sondern alles ist vollkommen transparent. Der Sohn handelt so vollkommen in Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters, weil der Vater dem Sohn alles zeigt, was Er selbst tut.

Wenn wir einen Unterschied zwischen den drei göttlichen Personen sehen wollen, können wir sagen, dass der Vater die Pläne macht, dass der Sohn sie ausführt, und zwar in der Kraft des Heiligen Geistes. Obwohl es nichts gibt, was der Vater tut, ohne dass der Sohn es weiß, sehen wir hier, dass der Vater dem Sohn zeigt, was Er tut. Es geht um eine Beschreibung der Dinge, die uns die Beziehungen in der Gottheit ein wenig begreifen lassen, obwohl ihr inneres Wesen für uns als Geschöpfe immer unergründlich bleiben wird. Das ist für den Glauben kein Hindernis, diese Dinge anzunehmen, sondern gerade ein Anlass, den Vater und den Sohn anzubeten.

Die Liebe des Vaters zum Sohn wird den Vater dazu bringen, dem Sohn größere Werke zu zeigen als die Heilung des Gelähmten. Der Sohn hat die Heilung des Gelähmten vollbracht, weil der Vater sie Ihm gezeigt hat. Das größere Werk ist die Auferweckung und das Lebendigmachen von Toten. Eins dieser größeren Werke sehen wir in der Auferweckung des Lazarus in Kapitel 11. Was die Juden da sehen werden, wird sie zur Verwunderung bringen, aber nicht zum Glauben.

Nur der Vater kann Tote aufwecken und lebendigmachen und der Sohn kann das, weil Er Gott ist. Er ist Gott der Sohn. Lasst uns beachten, dass das nicht bedeutet, dass der Vater die Toten durch den Sohn lebendig macht, gleichsam als Instrument. Nein, der Sohn selbst tut das. Der Sohn ist der Geber des Lebens und macht nach seinem souveränen Willen lebendig, wobei sein Wille in völliger Harmonie mit dem Willen des Vaters ist. Dass er einen souveränen, unumschränkten Willen hat, ist ein weiterer Beweis dafür, dass Er Gott ist.

Auferwecken und Lebendigmachen sind zwei Aspekte des gleichen Ereignisses. Beim Auferwecken geht es um eine Änderung unserer Stellung. Wir wechseln den Bereich. Als Christus aus den Toten auferweckt wurde, trat Er ebenfalls in einen anderen Bereich ein. Er hatte nichts mehr mit dem Bereich vor seinem Tod und seiner Auferstehung zu tun, sondern mit der Welt der Auferstehung, mit der Welt des Vaters. Beim Lebendigmachen geht es um eine Änderung unseres Zustands. Wir waren tot und haben neues Leben empfangen. Letzteres ist insbesondere das Werk, das der Sohn an uns ausgeführt hat, als wir zum Glauben an Ihn kamen.

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