John 6:67-69

Das Bekenntnis des Petrus

Die zwölf Jünger bleiben bei Ihm. Der Herr stellt ihren Glauben an Ihn auf die Probe, indem Er ihnen die herausfordernde Frage stellt, ob sie etwa auch weggehen wollen. Sie sehen die vielen Jünger weggehen. Gehen die nicht einem angenehmeren Leben entgegen, als sie es zu erwarten haben? Sollen sie sich ihnen nicht anschließen? Sie sind doch nur noch wenige. Hat die Mehrheit nicht das Recht auf ihrer Seite? Zu einer Minderheit zu gehören, bringt immer nur Ablehnung und Verachtung mit sich.

Der Herr kennt zwar die Antwort, will sie jedoch aus ihrem Mund hören. Dann kommt die wunderschöne Antwort des Petrus. Er kennt keine andere Person, zu der sie gehen könnten. Wer sonst hat Worte ewigen Lebens? Die hat allein der Herr Jesus. Es geht Petrus nicht darum, von den Zeichen zu profitieren, die der Herr tat, sondern um die geistliche Bedeutung dessen, was Er sagt. Es geht ihm nicht um buchstäbliches Brot, sondern um die geistliche Speise.

Nicht nur die Worte des ewigen Lebens sind wichtig, sondern auch, wer sie spricht. Er, der sie spricht, ist, was Er sagt (Joh 8:25). Sie haben an Ihn als den Heiligen Gottes geglaubt. Sie haben an den geglaubt, den Gott für sich abgesondert hat. Wenn Er für Gott alles ist, bei wem sollte ein Mensch dann lieber sein als bei Ihm?

Der Herr antwortet nicht nur dem Petrus, sondern allen zwölf Jüngern, denn Petrus hat in ihrem Namen gesprochen. Doch was Petrus gesagt hat, gilt nicht für alle zwölf Jünger. Sicher, Er hat alle Zwölf auserwählt, damit sie auf der Erde bei Ihm seien und Ihm auf seinen Reisen durch das Land folgen, damit sie Ihm dienen und von Ihm lernen (Lk 6:13). Die Auserwählung, über die der Herr hier spricht, ist nicht die ewige Auserwählung für den Himmel, sondern die Auserwählung, um auf der Erde bei Ihm zu sein. Leider haben nicht alle Zwölf den Glauben an Ihn als den Heiligen Gottes. Der Herr nennt einen von ihnen einen Teufel, weil er sich in den Dienst des Teufels gestellt hat.

Er weiß, wer der Teufel ist. Er hat Judas nicht aus Versehen als einen der Zwölf auserwählt. Er hat ihn auch nicht erwählt, damit er ein Verräter würde, als hätte Judas keine andere Wahl gehabt. Judas hat genug Chancen bekommen, sich zu bekehren, aber er hat nicht gewollt.

Nachdem viele Jünger weggegangen waren und eine kleine Gesellschaft übrig war, die Ihm treu blieb, würden wir, menschlich gesprochen, die indirekte „Entlarvung“ des Judas lieber etwas vertagt haben. Es könnte der Eindruck entstehen, dass der Herr die gute Atmosphäre, die entstanden war, trübte, indem Er von einem seiner Jünger als einem Teufel spricht. Doch da zeigt sich wieder einmal mehr, dass Er der Heilige Gottes ist. Er ist allein auf seinen Gott ausgerichtet und nicht auf den Menschen.

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