John 7:2

Das Laubhüttenfest war nahe

In Kapitel 5 haben wir den Herrn Jesus als den Sohn Gottes gesehen, der in uneingeschränkter Macht lebendig macht, wen Er will. Er richtet alle, weil Er des Menschen Sohn ist. Die Betonung liegt auf dem, was Er ist, nicht auf der Stellung, die Er einnimmt. In Kapitel 6 geht es um denselben Sohn, dort wird Er aber als aus dem Himmel herabgekommen vorgestellt. Er ist in seiner Erniedrigung der, an den Menschen glauben. Dann ist Er der Sohn des Menschen, der stirbt und danach wieder dorthin auffährt, wo Er zuvor war. In Kapitel 7 wird Christus als der vorgestellt, der der Welt noch nicht offenbart ist. Wenn Er einmal in Herrlichkeit seinen Platz im Himmel einnimmt, kommt der Heilige Geist an seiner statt, um auf der Erde zu wohnen, und zwar in den Gläubigen.

Nach der Heilung des Gelähmten in Judäa (Kapitel 5) ist der Herr nach Galiläa gegangen und hat das Wunder der Speisung gewirkt (Kapitel 6). Er geht dort in Liebe umher und sucht Menschen auf, um ihnen diese Liebe zu erweisen. In Judäa will Er nicht umhergehen, weil das nicht der Wille seines Vaters ist. Niemals ließ Er sich davon leiten, wie die Menschen Ihm begegneten. Sein Wille und der des Vaters sind gleich. Wir lesen deshalb, dass Er nicht in Judäa umhergehen wollte. Allerdings wird als Begründung nicht der Wille des Vaters genannt, sondern dass die Juden Ihn zu töten suchten.

Hier sehen wir, dass der Vater die boshafte Haltung der Juden in seinen Plan aufgenommen hat. Der Wille des Vaters macht die Bosheit des Menschen nicht wirkungslos, sondern der Wille des Vaters steht darüber – Er gebraucht die Bosheit zur Ausführung seiner Pläne. Juden sind hier die Bewohner Judäas und vor allem die geistlichen Führer dort. Wenn die Bosheit des Menschen den Sohn daran hindert, irgendwo seine Gnade zu erweisen, dann findet die Gnade neue Gebiete, wo sie diese Gnade offenbart. Er ist für eine bestimmte Zeit in diesem Gebiet, denn wenn die Zeit gekommen ist, die der Vater bestimmt hat, geht Er danach wieder nach Judäa.

Die Zeit, in der die Ereignisse stattfinden, wie sie in Kapitel 7 beschrieben sind, ist die Zeit des Laubhüttenfestes. Kapitel 6 hat das Passah als Ausgangspunkt (Joh 6:4) und seinen Tod zum Hauptthema. Hier steht das Laubhüttenfest im Mittelpunkt, ein Bild vom Fest der Freude im Friedensreich aus Anlass aller Segnungen Gottes mit Früchten des Landes. Damit wird das Kommen des Heiligen Geistes verbunden (Joh 7:37-39).

Die Zeit der Erfüllung des Festes ist für das Volk wegen seiner Sünden noch nicht angebrochen. Das Fest wird daher hier auch – so wie zuvor das Passah – ein „Fest der Juden“ genannt.

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