John 7:37

Die Verheißung des Heiligen Geistes

Der letzte, der große Tag des Festes ist der achte Tag (3Mo 23:36). Das Laubhüttenfest ist das einzige Fest mit solch einem Tag. An diesem großen Tag spricht der Herr Jesus mit lauter Stimme über den Heiligen Geist.

Es ist bemerkenswert, dass Er in Verbindung mit dem Laubhüttenfest über den Heiligen Geist spricht. Wir hätten das eher in Verbindung mit dem Pfingstfest (oder: Fest der Wochen) erwartet, das auch zu den Festen gehört, die der Herr eingesetzt hat (3Mo 23:15; 5Mo 16:9; 10; Apg 2:1). Doch weder das Passah noch das Wochen- oder Pfingstfest kennen einen achten Tag. Die Bedeutung dieses Tages ist kennzeichnend für das Johannesevangelium.

Der achte Tag spricht nämlich von einem neuen Anfang nach einer abgeschlossenen Zeitspanne von sieben Tagen, und zwar von einem Anfang ohne Ende. Im Festzyklus weist das Laubhüttenfest auf die Zeit des Friedensreichs hin, in der Gott alle seine Verheißungen an sein Volk Israel erfüllen wird und der Segen Gottes durch Israel für die ganze Schöpfung da sein wird. Der Segen wird durch die Ausgießung des Heiligen Geistes über alles Fleisch eingeläutet werden (Joel 3:1). Alle, die ins Friedensreich eingehen, sind wiedergeboren aus Wasser und Geist (Joh 3:5), und der Heilige Geist wird als Quelle der Erfrischung auf sie kommen.

Dadurch, dass vom letzten Tag des Laubhüttenfestes die Rede ist, wird das Kommen des Heiligen Geistes mit dem Friedensreich verbunden, denn darauf weist das Laubhüttenfest hin. Der hier erwähnte große Tag richtet den Blick auf die Zeit nach dem Friedensreich, auf die Ewigkeit, die auch der „Tag Gottes“ genannt wird (2Pet 3:12). Das ist der achte Tag, der auf die Zeit nach dem Friedensreich hinweist, das ist die Ewigkeit.

Nach dem Friedensreich kommt ein neuer Anfang. Dann wird es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben, die nichts mehr mit der alten Welt zu tun haben. Das ist daher völlig im Einklang mit diesem Evangelium, das besonders über den Herrn Jesus als den ewigen Sohn spricht. Was Er als der ewige Sohn bringt, kommt aus der Ewigkeit und führt in die Ewigkeit. Darum ist es sehr passend, dass Er am letzten Tag des Laubhüttenfestes, dem achten Tag, über den Heiligen Geist spricht.

Mit dem Herniederkommen des Heiligen Geistes auf die Erde ist eine völlig neue Zeit angebrochen, die niemals zu Ende gehen wird. Jeder, der jetzt den Heiligen Geist empfängt, ist in eine neue Stellung gebracht worden, die nie zu Ende gehen wird (achter Tag). Wer den Heiligen Geist empfangen hat, hat den Erstling empfangen. Dieser wird in Ewigkeit überall anwesend sein und genossen werden.

Es gibt nun auf der Erde eine neue Familie, die durch den Geist mit dem Herrn Jesus im Himmel verbunden ist. Diese Familie ist dort zu Hause, wo Er jetzt schon ist. Die Gläubigen sind zwar noch in der Welt, aber nicht mehr von ihr. Sie gehören nicht mehr zu der ersten Schöpfung, sondern zu der neuen Welt, die der Herr Jesus geschaffen hat. Während sie auf das Kommen des Sohnes des Menschen warten, haben sie den Geist, der ihnen auf der Erde hilft und ihnen die Herrlichkeit zeigt, die der Herr Jesus nun hat.

Diese gewaltigen Segnungen bietet der Herr Jesus jedem hier an, der bedürftig ist, der Durst hat. Das entspricht allerdings nur der eigenen Not. Menschen werden nicht eingeladen, für andere zu trinken, sondern für sich selbst. Das ist der Ausgangspunkt, um danach auch andere zu lehren (Joh 7:38). Die Voraussetzung, daran teilzuhaben, ist der Glaube an Ihn. Der Glaube ist der Glaube an eine Person, an Christus, und dieser Glaube an Ihn ist aufs engste mit der Schrift und dem lebendigen Wasser verbunden, worüber die Schrift spricht.

In der Schrift kann man zum Beispiel in Hesekiel 47 von lebendigem Wasser lesen (Hes 47:1-9). Es wird dort im Blick auf das 1000-jährige Friedensreich genannt. Hier sagt der Herr, dass dieses lebendige Wasser aus dem Leib dessen fließen wird, der glaubt. Was im Friedensreich zur Erfrischung der Schöpfung sein wird, ist in der gegenwärtigen Zeit eine Erquickung, die von dem Gläubigen für andere ausgeht. So wird es auch bald für die Bewohner auf der neuen Erde sein.

Der Heilige Geist will den Gläubigen zum Segen für seine Umgebung gebrauchen. Dieser Segen besteht darin, zu zeigen, wer der Herr Jesus ist. Das ist es, was der Heilige Geist tut (Joh 16:14). Mit dem lebendigen Wasser ist der Heilige Geist gemeint. Das haben sich nicht Menschen ausgedacht, sondern das ist es, was das Wort Gottes hier deutlich sagt. Solche, die an den Herrn glauben, würden den Heiligen Geist empfangen (Eph 1:13).

Der Geist wirkte zwar seit der Schöpfung auf der Erde (1Mo 1:2), aber Er wohnte noch nicht dort. Er konnte erst auf der Erde wohnen, nachdem der Herr Jesus das Werk, das der Vater Ihm aufgetragen hatte, vollbracht hatte und danach zum Himmel zurückgekehrt war. Der Heilige Geist wohnt jetzt im Leib des einzelnen Gläubigen und auch in der Gemeinde in ihrer Gesamtheit (1Kor 6:19; 1Kor 3:16; Eph 2:22).

Der Heilige Geist ist mit dem Ziel auf die Erde gekommen, von dem verherrlichten Herrn im Himmel zu zeugen. Der Herr Jesus musste also zuvor verherrlicht werden.

Die Aussage, dass der Geist noch nicht da war, bedeutet nicht, dass es den Geist noch nicht gab. Der Geist ist Gott und hat daher keinen Anfang, Er ist niemals entstanden. Er ist der ewige Geist (Heb 9:14). Es geht darum, dass Er noch nicht auf der Erde wohnte. Erst seit dem Pfingsttag wohnt Er auf der Erde.

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