John 8:23

Wer nicht glaubt, stirbt in seinen Sünden

Der Herr spricht weiter zu ihnen, ungeachtet ihrer Versuche, Ihn zu greifen. Er weiß, dass sie erst Gelegenheit bekommen, Ihn zu greifen, wenn im Plan des Vaters die Zeit dazu gekommen ist. Dann wird Er sich auch in ihre Hände geben. Jetzt spricht Er noch zu ihnen, um von seinem Vater zu zeugen und ihre Bosheit an den Pranger zu stellen. Er sagt ihnen, dass Er hingeht, zurück zum Vater. Dass dies mittels ihrer bösen Handlungen geschehen wird, ist in diesem Evangelium nicht das Thema. Alle Initiative geht von Ihm aus.

Wenn Er fortgegangen sein wird, werden sie Ihn suchen. Er wird auf eine für sie unerklärliche Weise verschwunden sein. Sie werden Ihn suchen, so wie sie Ihn nach dem Wunder der Brotvermehrung gesucht haben (Joh 6:24), doch ohne Glauben, getrieben von rein menschlichen Motiven. Sie werden Ihn als Messias suchen, diesen jedoch nicht in Ihm finden, weil Er ihren Erwartungen nicht entspricht. Deshalb werden sie in ihrer Sünde sterben, denn außerhalb von Ihm gibt es kein Leben. Ihr Tod wird sie ewig von Ihm scheiden.

Wohin Er geht, dorthin können sie wegen ihres hartnäckigen Unglaubens nicht kommen. Sie werden niemals dahin hinkommen, wenn sie in ihren Sünden sterben. Er geht zum Himmel, zu seinem Vater, ihre Interessen liegen jedoch auf der Erde; sie haben weder Interesse am Himmel noch an seinem Vater.

Erneut spekulieren die Juden darüber, was der Herr wohl gemeint hat, als Er sagte, dass sie nicht dahin kommen könnten, wohin Er gehen würde (Joh 7:34-36). Diesmal äußern sie die Vermutung, dass Er sich möglicherweise selbst töten würde. Die Torheit des Menschen sucht hinter seinen Worten alle möglichen unsinnigen Erklärungen, die alle gleich weit von der Wahrheit entfernt sind. Alle derartigen Erklärungen beweisen die völlige Finsternis seines Denkens. Es steckt kein Funke Wahrheit darin.

Der Herr beantwortet ihre törichte Unterstellung, indem Er auf die Quelle hinweist, aus der heraus sie reden, und auf die Quelle, aus der heraus Er spricht. Sie sind von dem, was unten ist, das heißt: Sie sind hier unten zu Hause und haben nichts mit dem Himmel zu tun. Weil sie von unten sind, gehören sie zu der Welt und denken wie die Welt, sie haben den Charakter der Welt und atmen die Sphäre der Welt. Sie haben weder Anteil an dem, was von oben ist, noch verstehen sie etwas davon. Er ist von oben (Joh 3:31). Er gehört zum Himmel und zum Vater, von woher Er gekommen ist. Er hat keinerlei Verbindung mit der Welt (Joh 17:14).

Wegen der radikalen Trennung, die zwischen ihnen und Ihm besteht, sowohl was die Herkunft als auch den Charakter betrifft, und sie also in keiner Weise an Ihm teilhaben, werden sie in ihren Sünden sterben. Der Glaube an seine Person als der „Ich bin“ (so steht es hier wörtlich) ist die einzige Möglichkeit, sowohl ihr Los zu verändern als auch das Los jedes Menschen. Der Ich bin ist der Herr (2Mo 3:14), und das ist Er. Er ist der Sohn Gottes, Gott offenbart im Fleisch. Ich bin weist auf seine ewige Natur als Sohn Gottes hin. Er ist der wahrhaftige Gott. Diese Aussage lässt keine Vermischung mit etwas anderem zu. Entweder ist jemand für Ihn oder gegen Ihn. Wer an Ihn als den Ich bin glaubt, hat das Leben. Wer nicht an Ihn glaubt, stirbt in seinen Sünden. Außer Ihm gibt es kein Heil.

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