John 9:7

Der Blindgeborene wird geheilt

Nachdem der Herr die Grundsätze von Tag und Nacht vorgestellt hat, macht Er sich daran, den Blinden zu heilen. Er speit auf die Erde, macht einen Brei aus dem Speichel und streicht ihn auf die Augen des Blinden. Der Brei – Erde mit Speichel vermischt – ist ein Bild des Sohnes Gottes, der Mensch geworden ist (Erde), der aber zugleich innerlich, wesensmäßig, der allmächtige Gott ist (Speichel). Speichel erinnert an Schmach und Erniedrigung, aber dies ist der Speichel des lebenden Herrn. Er gibt der Erde lebendige Kraft.

Man könnte meinen, durch den Brei auf den Augen des Blinden würde die Blindheit nur noch schlimmer. Wer im Unglauben auf Ihn sieht, kann unmöglich annehmen, dass dieser Mensch der Sohn Gottes ist. Doch wenn der Geist Gottes durch das Wort auf jemanden einwirkt, öffnen sich die Augen und wird die Wahrheit über seine Person offenbar und erkannt.

Der Herr schickt den Blinden dann zum Teich Siloam. Johannes nennt die Übersetzung des Namens Siloam: Gesandt. Das ist nicht ohne Grund. Das zeigt, dass der Mann mehr tun muss, als nur zu einem buchstäblichen Teich zu gehen. Er muss auch an den glauben, der der Gesandte ist. Obwohl der Mann den Herrn Jesus noch nie gesehen hat, gehorcht er der Stimme, die zu ihm spricht. Die Stimme muss sein Herz angerührt haben und ihm das Vertrauen gegeben haben, dass hier jemand spricht, der ihn wirklich heilen kann. Also geht er zu dem Teich und wäscht sich.

Das Ergebnis ist sofort da, denn er kommt sehend zurück. Wenn wir das geistlich anwenden, sehen wir, dass er mit dem reinigenden Wasser des Wortes Gottes seine blinden Augen wäscht und sehend wird. Mit seinen natürlichen Augen öffnen sich zugleich seine geistlichen Augen. Danach nimmt das innere Licht, seine Erkenntnis über den Sohn Gottes, schnell zu. Wie die Heilung des Gelähmten in Kapitel 5 findet auch diese Heilung völlig ohne die religiöse Elite des etablierten, üblichen Gottesdienstes statt.

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