Joshua 6:23

Der Fall Jerichos

Nachdem sie am letzten Tag siebenmal die Stadt umgezogen haben, gibt Josua erst eine Reihe von Anordnungen im Blick auf die Einnahme Jerichos. Das tut er in aller Ruhe. Möglicherweise können die Einwohner von Jericho hören, was er sagt. Er spricht die Sprache des Glaubens, der Sicherheit des bevorstehenden Sieges, des Glaubens an das Handeln Gottes.

Es wird nicht mit der Stadt wegen einer Übergabe verhandelt. Das Gericht ist fest beschlossen. Die Zeit, gerettet zu werden, ist vorbei. „Ein Bann sein“ bedeutet in Bezug auf Menschen den Tod; in Bezug auf Materialien bedeutet es Absonderung für Gott. Die Metalle Silber, Gold, Kupfer und Eisen werden für den HERRN geheiligt. So müssen wir lernen, dass alles für Gott ist, auch alles, was wir im Glauben überwinden.

Wenn Gott die Dinge der Welt für sich selbst absondert, kann Er, wenn Er will, diese für sich selbst gebrauchen. Aber wenn der Mensch, der Christ, sich damit verbindet, muss der Herr ihn richten. Gott will nicht, dass es irgendeine Gemeinschaft gibt mit Dingen, die die Macht des Feindes Gottes darstellen: die Welt und ihre Kraft.

Die Gegenstände aus Silber, Gold, Kupfer und Eisen werden nicht vernichtet. Gold bleibt Gold und Silber bleibt Silber, obwohl sie in Jericho gefunden werden. Es wird in Jericho verkehrt gebraucht, aber es ist in sich selbst nicht verkehrt. Mit dem Gold und dem Silber aus Ägypten ist die Stiftshütte gebaut worden. So ist alles, was in Jericho ist, für den HERRN (Jos 6:19).

Menschen können mit Elektrizität viel Gutes tun, aber auch viel Böses. So ist es auch mit unserem von Gott geschenkten Denken. Was denken wir? Was denkt der Mensch? Ist es mit und für Gott, oder ist es ohne Ihn? Unser Denken muss Gott unterworfen werden, und wenn der Geist es gebrauchen kann, wird das Ergebnis zu Gottes Ehre sein. Die Welt gebraucht alles völlig verkehrt, nämlich nur für sich selbst, ohne jeglichen Gedanken an Gott.

Nach dem Schall des Jubels fallen die Mauern. Die unsichtbare Kraft Gottes wird sichtbar im Einstürzen der Mauer. Es gibt eine Anzahl physikalischer Erklärungsversuche, was den Einsturz der Mauer verursacht haben könnte. Eine physikalische Ursache muss jedoch das Wunder nicht schmälern, denn es bleibt ein Wunder, dass der Teil, auf dem das Haus Rahabs steht, verschont bleibt. Aber es kann auch möglich sein, dass „der Oberste des Heeres des HERRN“ (Jos 5:14) seine unsichtbare Engelmacht ausgesandt hat, um die Stadtmauer in einem Augenblick abzureißen. „Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die die Errettung erben sollen?“ (Heb 1:14). Es sind alles lediglich Vorstellungen, denn es wird uns in der Schrift keine Erklärung gegeben.

Der Teil der Mauer, auf dem das Haus der Rahab steht, bleibt verschont. Rahab kommt nicht um, weil sie geglaubt hat (Heb 11:31). Alle Menschen in Jericho werden getötet, weil sie sich nicht im Glauben der Rahab angeschlossen haben. Das Haus Rahabs war der einzig sichere Ort, um dem Urteil über die Stadt zu entkommen (vgl. Heb 11:7). Jeder, der gerettet werden wollte, musste dem Zeugnis Rahabs glauben.

Es gibt bei Gott keine Ungerechtigkeit. Jeder Mensch in Jericho hat, genau wie Rahab, die Chance gehabt, zu glauben. Gott hat vierhundert Jahre Geduld gehabt (1Mo 15:13). Er ist also nicht unbarmherzig, wenn Er das Gericht bringt. Er gibt ein Meer von Zeit und eine große Anzahl an Gelegenheiten, um die Rettung zu ergreifen, die Er anbietet.

Nachdem Rahab und ihre Familie gerettet sind, kommen sie erst an einen Ort außerhalb des Volkes. Es muss erst Reinigung stattfinden. Danach werden sie in das Volk aufgenommen. Rahab bekommt sogar einen Ehrenplatz, denn sie wird in das Geschlechtsregister des Herrn Jesus aufgenommen (Mt 1:5). Sie ist Teil des Volkes, mit dem sie nun das Land einnehmen wird. Mit Freude hat sie ihren Platz im Volk Gottes eingenommen.

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