Joshua 8:15

Ai läuft in den Hinterhalt

Wieder steht Josua früh auf und zieht mit dem Volk nach Ai. Er lässt sich mit dem Volk schlagen und flieht mit ihnen. Diese beschämenden Erfahrungen werden entschädigt durch die Tatsache, dass Gott an ihrer Seite steht. Die Kraft Gottes ist mit ihnen und alles gelingt.

Und doch ist die Offenbarung dieser Kraft nicht so wie bei Jericho. Bei Ai gibt es großen menschlichen Einsatz, es geschieht viel. Das wird alle ansprechen, die Aktivitäten lieben. Das Umherziehen um Jericho ist im Vergleich damit ein langweiliges Schauspiel. Aber bei Jericho wird die Kraft Gottes in der Glaubensprüfung offenbar und Gott bekommt alle Ehre. Die Art, mit der Ai erobert wird, zeigt nicht die Kraft des Glaubens, sondern die Schwachheit des Menschen.

Dies können wir auf unsere Glaubenssiege anwenden. Unsere größten Siege erfahren wir in unserer Kammer, auf unseren Knien, ohne aufsehenerregende Kennzeichen. Wir können es auch anwenden auf die vielen Formen des Zusammenkommens, die es in der Christenheit gibt. Es gibt Orte, wo es Eindruck erweckende, sogenannte Geisteswirkungen gibt. Deren Gefahr wird von Paulus in 1. Korinther 12 aufgezeigt (1Kor 12:1-3). Dem gegenüber steht die Gemeinde in Philadelphia: „Denn du hast eine kleine Kraft, und du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet“ (Off 3:8). Die Frage ist, wofür wir uns entscheiden.

Um die Stadt zu erobern, müssen eine Menge Dinge getan werden. Josua und der Teil des Volkes, der bei ihm ist, müssen sich der Stadt von Norden her nähern (Jos 8:11). Das geschieht nachts, während der Durchzug durch den Jordan und auch all das, was Bezug auf Jericho hat, am Tag stattgefunden hat. Anschließend muss sich im Westen von Ai ein Teil des Volkes in den Hinterhalt legen (Jos 8:13). Als der König von Ai sie wahrgenommen hat, müssen sie auch noch so tun, als ob sie in die Flucht geschlagen würden (Jos 8:14-16). Dies alles ist notwendig, um jedes Vertrauen auf sich selbst zu verurteilen.

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