Joshua 8:26

Ai wird eingenommen

Als die Stadt leer ist, zeigt Gott, dass Er die Regie hat. Er sagt Josua, was er tun muss. Wie wichtig ist es, immer auf die Stimme des HERRN zu hören. Josua muss seinen Spieß ausstrecken. Das ist kein Zeichen für den Hinterhalt, dass sie hervorkommen, das lesen wir zumindest nicht. Er hält den Spieß ausgestreckt, bis der volle Sieg errungen ist. Das erinnert an die erhobenen Hände Moses, als er auf dem Berg ist, während Josua gegen die Amalekiter kämpft (2Mo 17:11-13).

Der Spieß ist das Symbol des Gerichts und das Zeichen des Sieges. In Josua sehen wir hier bildlich den Geist Christi, der kraftvoll in der Mitte des Volkes Gottes anwesend ist und in Kraft für sie im Gericht über ihre Feinde wirkt. So dürfen wir auf Christus in der Herrlichkeit sehen und wir dürfen wissen, dass wir in Ihm den Sieg haben.

Die Männer aus dem Hinterhalt stehen auf, möglicherweise angespornt durch das, was Gott in ihren Herzen wirkt. Wir sehen Ihn hier als den verborgenen Ursprung aller Handlungen. Sie wissen, was sie tun müssen, weil Er die Führung hat. Von dieser Führung bleiben wir immer abhängig. Dann kehren auch die um, die flüchten mussten. Sie beteiligen sich an der Eroberung.

Nach der Lektion von Ai ist Gott wieder mit seinem Volk. Im Gehorsam dessen, was Gott gesagt hat, plündert Israel Ai aus. Mit diesem Gehorsam ist die Haltung Josuas verbunden, der seine Hand ausgestreckt hält als Zeichen des Vertrauens auf einen vollständigen Sieg. Dass die Hand erst zurückgezogen wird, als der Feind vollständig geschlagen ist, weist auf das Ausharren hin.

Darin steckt eine wichtige Lektion für uns. Nur durch ausdauerndes Vertrauen wird der Sieg eingeholt. Das fehlt bei Joas, dem König Israels in den Tagen Elisas. Als Elisa ihm sagt, dass er mit seinen Pfeilen auf die Erde schlagen soll, tut er das nur dreimal. Joas hätte viel öfter schlagen sollen, aber weil er zu früh aufhört, ist sein Sieg nicht vollständig (2Kön 13:17-19). Es geht darum, auszuharren bis zum Ende, bis der letzte Feind geschlagen ist.

Josua weiß auszuharren, so wie auch die Gläubigen in Philadelphia, die von dem Herrn Jesus gelobt wurden, dass sie „das Wort meines Ausharrens“ bewahrt haben (Off 3:10). Das „Wort meines Ausharrens“ bedeutet auch, dass dieses Ausharren bei Ihm selbst gefunden wird: „Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu dem Ausharren des Christus“ (2Thes 3:5). Geistliche Segnungen können wir nur durch ausdauerndes Vertrauen auf den Herrn in Besitz nehmen.

Bei Jericho ist alles für den Herrn, bei Ai ist alles für das Volk. Erst alles für den Herrn, danach bekommen wir unser Teil, soviel wie der Herr bestimmt. Im Weiteren wird Ai ein Trümmerhaufen. Wie schon gesagt, bedeutet Ai „Trümmerhaufen“ und das ist es, was Gottes Volk daraus macht.

In Jos 8:29 lässt Josua erkennen, dass er das Wort Gottes kennt: „Und wenn an einem Mann eine todeswürdige Sünde ist, und er wird getötet, und du hängst ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn jedenfalls an demselben Tag begraben; denn ein Fluch Gottes ist ein Gehängter; und du sollst dein Land nicht verunreinigen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt“ (5Mo 21:22; 23).

Das Gebiet von Ai gehört zum Erbteil. Das darf nicht verunreinigt werden. Ein Gehängter ist für Gott ein Fluch. Verflucht ist, wer an einem Holz hängt und wer nicht in den Werken des Gesetzes bleibt. Das ist die Belehrung in Galater 3. Der gehängte König von Ai lässt uns daran denken, dass der Herr Jesus für jeden, der an Ihn glaubt, diesen Platz eingenommen hat und der Verfluchte am Holz geworden ist. Die Folge für uns ist, dass wir freigekauft sind: „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist (denn es steht geschrieben: ‚Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!‘)“ (Gal 3:13). Das Gesetz ist nicht buchstäblich auf uns anzuwenden. Der Fluch des Gesetzes trifft uns nicht mehr, weil der Herr Jesus diesen Fluch getragen hat. Wir sollen niemals mehr unter den Fluch des Gesetzes kommen.

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