Judges 1:21

Benjamin

Nach der ausführlichen Beschreibung der Abenteuer Judas und Simeons folgt nun in schnellem Tempo eine Beschreibung der Erfolge, oder besser des Versagens der anderen Stämme. Nachdem sich gezeigt hatte, dass Juda (Ri 1:19) nicht in der Lage war, den Feind zu vertreiben, klingt es wie ein immer wiederkehrender Refrain in den Ri 1:21-36, dass sie die Feinde „nicht vertrieben“ (Ri 1:21; 27; 28; 29; 30; 31; 32; 33).

Der nächstfolgende ist Benjamin. Der Feind, der in Ri 1:8 geschlagen war, ist offensichtlich nicht vollständig geschlagen worden. Ein Teil der Jebusiter ist übrig geblieben, und diese leisten großen Widerstand. Vielleicht ist dies dadurch möglich gewesen, dass Juda lediglich seinen eigenen Teil der Stadt erobert hat. Jerusalem liegt nämlich an der Grenze Judas und Benjamins, wodurch jedem dieser Stämme ein Teil der Stadt zukommt. Wie dem auch sei, der Feind hält sich niemals für geschlagen und findet sogar die Gelegenheit, sich durch die Untreue des Volkes Gottes zu behaupten.

Benjamin lässt den Feind aus lauter Gleichgültigkeit in seiner Mitte wohnen. Benjamin ist eigentlich der Kriegsstamm. In seiner Prophetie hatte Jakob ihn so beschrieben: „Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute“ (1Mo 49:27). Der Name Benjamin bedeutet „Sohn meiner Rechten“, und die Rechte spricht von Kraft und eine Position der Ehre. Christus wird bald als der wahre Benjamin, als der wahre Sohn zur Rechten Gottes, auf der Erde regieren. Dazu wird er zum Gericht erscheinen. Jetzt ist der Herr Jesus noch im Himmel. Er hat sich „gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe“ (Heb 1:3; vgl. Heb 8:1; Heb 10:12; Heb 12:2).

Benjamin hat vergessen, was über ihn gesagt worden ist. Er ist durch Gleichgültigkeit seiner Berufung untreu. Benjamin stellt unseren Platz in Christus vor. Wenn wir vergessen, dass wir in Christus in die himmlischen Örter versetzt sind und dass wir in Ihm einen Platz zur Rechten Gottes haben, werden wir der Welt um uns her gegenüber gleichgültig und für das Böse, das hier herrscht, unempfindlich. Wir verlieren an Kraft, und der Feind kann seinen Einfluss auf unser Leben ausüben.

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