Judges 13:12

Antwort auf das Gebet

„Und Gott erhörte die Stimme Manoahs.“ Was für eine Ermutigung für jeden, der danach verlangt, Kinder nach dem Plan Gottes zu erziehen. Die Weise, wie das Gebet erhört wird, schließt sich an den vorherigen Besuch des Engels Gottes an. Wieder geht Gott an dem Mann vorbei, um deutlich zu machen, dass nichts von der Kraft des Mannes in der Erlösung einen Platz haben kann. Er sucht wiederum die Frau auf, als sie allein ist. Sie erkennt ihn direkt wieder und geht eilends ihren Mann holen. Bei ihr ist kein einziger Zweifel zu sehen, während Manoah so seine Fragen hat.

Er muss zuerst Sicherheit haben, dass er es in der Tat mit der Person vom ersten Besuch zu tun hat. Er empfängt die kürzeste mögliche Bestätigung. Dann wiederholt er die Frage, die er in seinem Gebet in Ri 13:8 gestellt hat. Aber es besteht doch ein Unterschied zwischen Ri 13:8 und Ri 13:12. In Ri 13:8 fragt er, wie sie als Eltern mit dem Kind umgehen sollen. In Ri 13:12 hat die Frage mehr Bezug auf das Kind selbst. Er fragt nach der „Lebensweise“ und dem „Tun“ des Jungen.

Solche Fragen zu stellen, ist von großer Bedeutung. Eltern, die dies tun, sind sich bewusst, dass sie keine Kinder für sich selbst bekommen, sondern dass sie diese für Gott erziehen dürfen, damit Er im Leben dieser Kinder verherrlicht werde. Es geht also um die Frage, wofür wir unsere Kinder erziehen: für eine hohe Position in dieser Welt oder für eine hohe Position im Reich Gottes? Eine hohe Position im Reich Gottes verlangt das Einnehmen eines niedrigen Platzes.

Um in das Reich Gottes kommen zu können, muss ein Kind zuerst von Neuem geboren werden (Joh 3:3; 5). Danach muss die Entwicklung des christlichen Charakters stattfinden. Das geschieht durch das Wachstum in den Dingen Gottes. Ein Kind, das so geprägt wird, wird sich später als von großem Nutzen für die Gemeinde und im Dienst Gottes erweisen.

Es ist wichtig, gut auf die Lebensweise des Kindes zu achten. Eltern müssen darauf sehen, dass Kinder sich Zeit für die Dinge des Herrn einräumen, auch wenn sie mit Hausarbeiten und derartigem belastet sind. Sie müssen ihre Kinder lehren, persönlichen Umgang mit dem Herrn zu haben und Ihn in alles einzubeziehen, was sie tun. Kinder dürfen in dem Herrn jemanden kennenlernen, mit dem sie einen vertraulichen Umgang haben dürfen.

Es ist auch von Bedeutung, auf die Art der Arbeit, die sie für den Herrn möglicherweise zu tun beginnen, zu achten. Jedes Kind hat andere Fähigkeiten, ist anders vom Herrn ausgerüstet worden. Eltern müssen ihre Kinder dazu anreizen, ihre natürlichen Fähigkeiten für den Herrn zu gebrauchen. Sie dürfen ihre Kinder auch lehren, dass Gott es schön findet, wenn sie tun, was sie können. Sie brauchen nicht mehr zu sein, als sie sind.

Dieses Bewusstsein der Annahme durch Gott hängt zu einem großen Teil von dem Gefühl ab, das Eltern ihrem Kind vermitteln, indem es von ihnen akzeptiert wird, wie es ist. Die Akzeptanz von Dingen, die verkehrt sind, ist selbstverständlich davon ausgeschlossen.

Die Antwort, die Manoah bekommt, ist dieselbe wie die, die seine Frau schon vorher zu hören bekommen hat. Diese Antwort bezieht sich nicht auf den Jungen, sondern auf die Mutter. Es ist bemerkenswert, dass der Engel diese Dinge nicht dem Vater mitteilt. Wir können hieraus lernen, dass die Atmosphäre im Haus am meisten von der Mutter bestimmt wird und dass vor allem ihr Einfluss auf die Prägung eines Kindes groß ist. Der Titel eines Buches über Erziehung, das von Professor Waterink geschrieben wurde, gibt das schön wieder: „An Mutters Hand zu Jesus“.

Als der Engel seine Antwort, die Er zuvor der Frau gegeben hat, wiederholt, gibt Er eine kleine Erweiterung der Dinge, derer sie sich enthalten muss: „Von allem, was vom Weinstock kommt, soll sie nicht essen.“ Dies deutet darauf hin, dass die Erziehung eines Kindes viel von den Eltern verlangt.

Die Aufgabe eigener Interessen und das Einhalten einer Distanz von allerlei Vergnügungen sind fundamental für das Erreichen des gesteckten Ziels. Das bedeutet gewiss nicht, dass es kein Vergnügen mehr zu erleben gäbe oder dass wir uns immer davor fürchten müssten, etwas Verkehrtes zu tun. Es geht darum, was Eltern dafür übrig haben, echtes Vergnügen an ihren Kindern zu haben. Für solche Eltern wird das Wort des Apostels Johannes eine große Bedeutung haben: „Ich habe keine größere Freude als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln“ (3Joh 1:4).

In der Welt, und leider kommt das auch unter Christen vor, will man (eine bestimmte Zeit) keine Kinder, weil sie ein Hindernis für das Erleben der „angenehmen Dinge des Lebens“ darstellen. Kinder erlegen zu viele Verpflichtungen auf. Doch wer das wirkliche Ziel des Kindersegens sieht, wird sich dafür einsetzen wollen, diese echte Freude kennenzulernen.

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