Judges 4:2

Jabin und Sisera

Dieser Feind befindet sich im Norden Israels. Zwanzig Jahre lang, 1257–1237 v. Chr., wird das Volk von diesem Feind unterdrückt. Ungefähr 130 Jahre zuvor hat Josua mit dem gleichen Feind zu tun gehabt (Jos 11:10; 11). Augenscheinlich war er vollständig vernichtet. Hier erweist er sich wieder als quicklebendig. Ein alter Feind lebt also wieder auf.

Darin sehen wir eine wichtige Lektion. Satan weiß genau, wie er alte Irrtümer und Bosheiten wiederbeleben lassen muss, und er weiß sie auch dazu zu gebrauchen, das Volk Gottes wieder in Sklaverei zu führen. Das ist auch in unserem Leben so. Wir haben es mit einem besiegten Feind zu tun, der aber noch am Leben ist und das Volk Gottes zu unterwerfen trachtet. Er wird erst in der Zukunft endgültig ausgeschaltet werden. So wird es dem Teufel ergehen.

In den Namen, die uns in diesem Vers gegeben werden, können wir das Nötige über diesen Feind erfahren. Es geht bei der Bedeutung der Namen immer um seinen Charakter, seine Wirkungsweise. Der Feind kann viele Gestalten annehmen. Jedes Mal passt er sich der Situation an. Glücklicherweise hat Gott immer eine wirksame Antwort auf all diese Methoden. Jabin bedeutet „Einsicht“, „Verstand“, „Weisheit“. Es geht um eine Weisheit, die der Weisheit Gottes entgegengesetzt ist, eine Weisheit, die nicht von oben ist, sondern „eine irdische, sinnliche, teuflische“ Weisheit (Jak 3:15). Es ist die Weisheit der Welt (1Kor 1:20).

Nebenbei bemerkt, es scheint, als ob der Name Jabin eine Art Titel ist, der eine Position angibt, ähnlich wie „Pharao“ in Ägypten und „Herodes“ in Israel und „Abimelech“ bei den Philistern. Es geht also nicht um denselben Mann wie in Josua 11, sondern um eine andere Person mit demselben Namen. Hazor bedeutet „eingeschlossen“, „umschlossenes Gebiet“. Sisera bedeutet „Schlachtordnung“.

Im Zusammenhang mit diesen Namen können wir diesen Feind als die Weisheit der Welt ansehen, den menschlichen Verstand, der auf seinem eigenen, abgeschlossenen Gebiet regiert und verwirft und ausschließt, was von Gott ist. Sobald die Vernunft des menschlichen Verstandes auf die Dinge Gottes losgelassen wird, wird Gott vor die Tür gesetzt. Nützlichkeitserwägungen verschaffen sich Geltung, beispielsweise bezüglich des Zusammenkommens der Gläubigen, während nicht mehr gefragt wird, was Gott in der Bibel darüber sagt.

Wer doch nach Gottes Normen fragt, sieht sich „Sisera“ gegenübergestellt; es sind Menschen, die sich in „Schlachtordnung“ aufstellen, um die „Quertreiber“ mundtot zu machen. In großen Teilen der Christenheit ist dies eine wiederzuerkennende Situation. Wir können in 2. Korinther 10 lesen, wie Paulus – d. h., der Heilige Geist – mit Feinden wie „Jabin“ und „Sisera“ umging (2Kor 10:5).

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