Lamentations 3:21

Gebet

Obwohl Jeremia denkt, dass der HERR nicht hört (Klgl 3:8), betet er trotzdem weiter (Klgl 3:19). Es kann einfach nicht sein, dass der HERR nicht hört. Sollte es Ihn unberührt lassen, wenn Er ihn so elend und heimatlos sieht? Sollte es Ihm nichts ausmachen, wenn Er sieht, wie der Elende Wermut und Bitterkeit als bittere und ekelerregende Speise zu sich nehmen muss?

Bei aller Verzweiflung kann er doch nicht anders, als an den HERRN zu denken (Klgl 3:20) – und er bekommt neue Hoffnung (Klgl 3:21). Er erinnert sich, mit was für einem Gott er es zu tun hat, dass Er barmherzig und gnädig ist und bleibt. Das nimmt er sich zu Herzen. Er rafft sich auf und fasst einen Herzensentschluss. Und so flammt plötzlich die Hoffnung wieder auf.

Geht es uns nicht auch manchmal so? Auch wir können manchmal die oben genannten Eigenschaften Gottes aus dem Auge verlieren. Wir können darüber verzagt werden, umso mehr, wenn wir nur Leid, Not und Verderben sehen. Doch wenn wir uns daran erinnern, dass Er größer ist als alle Not, dann werden wir mit Herzensentschluss bei Ihm verharren (vgl. Apg 11:23), weil er der Unveränderliche ist. Dann kehrt auch die Hoffnung zurück.

Es ist jedoch wichtig, den Unterschied zwischen einem Gläubigen des Alten Testaments und einem Gläubigen des Neuen Testaments im Auge zu behalten. Der alttestamentlich Gläubige kennt nicht die volle Errettung durch das Werk Christi. Er lebt in einem Moment in der Gewissheit, dass er von Gott angenommen ist, während er im nächsten Moment diese Gewissheit wieder verloren haben kann.

Der Gläubige, der nach dem Werk Christi am Kreuz lebt, darf in der vollen Gewissheit der Errettung leben. Dass er gelegentlich eine Zeit durchläuft, in der er dies nicht so erlebt, ist etwas anderes als der Zweifel an der Errettung.

Es kann jedoch sein, dass selbst Gläubige in der heutigen Zeit nicht in der vollen Heilsgewissheit leben. Die Ursache dafür ist meist eine falsche Belehrung aufgrund falscher Schriftauslegung. Das ist besonders bei denen der Fall, die das Gesetz als Maßstab für ihr Leben verwenden.

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