Lamentations 3:46

Erneute Klagen

Jeremia beschreibt weiter die abscheuliche Behandlung, der sie vonseiten des Feindes ausgesetzt sind. Er sieht, wie sie alle ihren Mund aufsperren, um sie zu verschlingen (Klgl 3:46). Das erfüllt sie mit Angst. Er sieht den Abgrund, die Verwüstung und die Zertrümmerung vor sich, ohne einen Retter (Klgl 3:47). Das alles erfüllt ihn mit tiefstem Kummer, sodass Tränen wie Wasserbäche aus seinen Augen fließen (Klgl 3:48). Der Untergang der Tochter seines Volkes berührt ihn zutiefst.

Er weint und weint, er kann nicht anders, er hat keine Ruhe (Klgl 3:49). Die wird es erst geben, wenn „der HERR vom Himmel herniederschaut und dareinsieht“ (Klgl 3:50; vgl. 2Mo 3:7-10). Dann wird Er herabkommen, um es zu erlösen. Doch was Jeremia im Moment sieht, ist eine Qual für seine Seele (Klgl 3:51): Alle Töchter seiner Stadt sind in tiefem Elend.

In den Klgl 3:52-54 vergleicht sich Jeremia

1. mit einem Vogel, der das Ziel eines Jägers ist (Klgl 3:52),

2. mit einem wilden Tier, das in einer Grube gefangen ist (Klgl 3:53) und

3. mit einem, der kurz vor dem Ertrinken ist (Klgl 3:54).

Es zeigt, wie ausweglos seine Situation ist und die von Juda, und dass es keine Hoffnung auf Überleben gibt.

In diesen Versen spricht Jeremia wieder über sich selbst. Was er in Klgl 3:52 sagt, hat auch der Herr Jesus gesagt. Auch Er wurde ohne Grund verfolgt, gehasst, verachtet und getötet. Jeremia hat es buchstäblich erlebt, dass er in eine Grube geworfen wurde (Klgl 3:53; Jer 37:11-21; Jer 38:1-6).

In Klgl 3:54 hören wir den Ruf aus der Tiefe des Elends (vgl. Ps 69:2; 3; Jona 2:3). Jeremia hält sich und das Volk für verloren, denn er fühlt sich von Gottes Erbarmen abgeschnitten. Doch gerade wegen dieser Gedanken wendet er sich im nächsten Vers aus der Grube an den HERRN.

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