Luke 11:16

Ein Dämon ausgetrieben

Im nun folgenden Abschnitt finden wir einen großen Gegensatz zum vorhergehenden Abschnitt. Dort hatten wir die Mittel, durch die der Gläubige zur Ehre Gottes leben kann. Der Abschnitt endet mit der Gabe des Heiligen Geistes. Im Abschnitt, der nun folgt, sehen wir die Macht Satans. Wir sehen auch die Macht des Herrn, Dämonen auszutreiben, und wir sehen erneut, wie wichtig das Wort Gottes ist (Lk 11:28).

Wir sehen hier und anderswo in diesem Evangelium die Verbindung zwischen Satan und den Menschen, aber wir sehen auch das Vorrecht des Gläubigen, indem er den Heiligen Geist besitzt. Für den neuen Menschen, der aus Gott geboren ist, ist der Geist Gottes die Kraft zur Gemeinschaft. Demgegenüber füllt Satan gern die alte Natur des Menschen mit der Macht eines bösen Geistes.

Der Herr zeigt die Verbindung zwischen dem bösen Geist und Krankheit, Schwachheit oder anderen Leiden des Körpers oder des Geistes, wie wir das hier bei dem Stummen finden. Es ist deutlich, dass das Fehlen der Sprache keine Folge körperlicher Schwachheit ist, sondern verursacht ist durch den bösen Geist, der in dem Mann wohnt. Sobald der böse Geist ihn verlassen hat, kann der Stumme sprechen.

Mit dem Austreiben des Dämons gibt der Herr ein Beispiel für das, was für das zukünftige Zeitalter kennzeichnend ist. Die Wunderwerke, die Er tut, sind ebenfalls die Wunderwerke, die andere später in seinem Namen tun, „die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters“ (Heb 6:5), das ist das tausendjährige Friedensreich. Jenes Reich bedeutet die völlige Niederlage Satans, zur Herrlichkeit Gottes. Die Heilungen, die der Herr an Kranken verrichtet, und das Austreiben böser Geister sind ein Beweis für das, was an jenem Tag öffentlich und weltweit stattfinden wird.

Der Herr heilt einen, der stumm ist. Stummheit ist unter allen Leiden, die ein Mensch haben kann, besonders mitleiderregend. Das Sprechvermögen ist unter allen Geschöpfen nur dem Menschen gegeben. Stummheit beraubt ihn dessen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Jemand, der stumm ist, ist in seinem eigenen Geist und Körper eingesperrt.

Die Stummheit dieses Mannes ist ein Bild für die Unmöglichkeit, dass ein Mensch mit Gott kommunizieren kann. Menschen sprechen nicht mit Gott, weil sie nicht an Ihn glauben; sie sind von der Sünde gefangen. Es ist Satan darum zu tun, den Menschen in seiner Stummheit gefangen zu halten. Das Letzte, was er will, ist, dass der Mensch sich Gott gegenüber äußert. Doch der Herr kann dieses Stillschweigen durchbrechen. Als Er ihn geheilt hat, kann der Stumme sprechen. Er kann bitten, suchen und anklopfen. Er kann Gott loben.

Diese Offenbarung der Macht des Herrn, die Er in der Kraft des Heiligen Geistes ausübt, schreiben einige auf lästerliche Weise Satan selbst zu, denn der ist Beelzebul, der Oberste der Dämonen. Dass man das, was unleugbar ein Beweis für das Wirken Gottes ist, Satan zuschreibt, kann nur vorsätzlich geschehen. Hier geht es nicht um Unwissenheit, sondern um böse Absicht. Die tiefe Verdorbenheit und der Hass gegen Christus werden hier offenbar. Es ist der Widerspruch von den Sündern gegen Ihn, den Er fortwährend erduldet hat (Heb 12:3).

Andere gehen nicht so weit, verlangen aber doch von Ihm ein Zeichen aus dem Himmel. Sie haben übrigens einen ebenso verdorbenen Grund, nämlich Ihn zu versuchen. Der Satan geht nicht bei allen auf dieselbe Weise vor, sondern passt seine Vorgehensweise dem Fleisch eines jeden persönlich an. Einige Menschen sind heftig in ihrem Unglauben, während andere mehr religiös sind. Ein Zeichen aus dem Himmel verlangen, während das Zeichen aus dem Himmel vor ihnen steht, ist blinder Widerwille dagegen, zu glauben.

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