Luke 11:9

Bitten, suchen, anklopfen, der Heilige Geist

Im Anschluss an dieses Beispiel sagt der Herr Jesus, dass seine Jünger ‒ und das gilt auch für uns ‒ darauf rechnen dürfen, dass ihnen, wenn sie bitten, gegeben werden wird. Wenn sie in völligem Vertrauen, unverschämt, bitten, bekommen sie, worum sie bitten.

Der Herr sagt nicht, dass wir immer sofort bekommen, worum wir bitten. Manchmal müssen wir den Willen des Vaters erfragen, wir müssen diesen Willen kennenlernen, um zu wissen, ob das, was wir erbitten, auch in Übereinstimmung mit seinem Willen ist. Es kann Gründe geben, die wir nicht kennen, dass seine Antwort ausbleibt, aber unser Gebet wird schon gleich beim ersten Mal gehört, wenn wir ein bestimmtes Anliegen aussprechen. Das sehen wir bei Daniel. Er betete drei Wochen lang, aber bekam keine Antwort (Dan 10:2; 3). Als er dann nach drei Wochen eine Antwort bekam, hörte er den Grund der Verzögerung, aber er hörte auch, dass sein Gebet von Anfang an vor Gott gekommen war (Dan 10:12-14).

Wenn wir den Willen Gottes suchen, werden wir ihn finden. Darum ist es wichtig, dass wir nicht aufhören zu klopfen, sondern fortfahren, Ihn zu bestürmen, und uns bei Aufschub nicht entmutigen lassen, denn uns wird aufgetan werden.

Nach der Ermutigung, zu bitten, zu suchen und anzuklopfen, gibt der Herr die unzweideutige Zusage, dass der, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.

Bitten bedeutet, auf die Güte des Vaters zu vertrauen. Wie geht das bei irdischen Vätern? Wenn ein Sohn um Brot bittet, um Nahrung, dann gibt sein Vater ihm doch keinen Stein, an dem er sich die Zähne ausbeißt und der Hunger nicht gestillt wird, oder? Wenn er um einen Fisch bittet, gibt sein Vater ihm dann etwas so Gefährliches wie eine Schlange? Wenn er um ein Ei bittet, bekommt er dann von seinem Vater etwas so Tödliches wie einen Skorpion?

Wenn irdische Väter so mit ihren Kindern handeln, ihnen nichts geben, was wertlos, gefährlich oder tödlich ist, wird der himmlische Vater dann anders handeln? Nein, Er wird ihnen sicher nicht nachstehen, sondern seinen Kindern gerade nur gute Gaben geben.

Der Herr Jesus nennt ihnen noch ein Gebetsanliegen. Sie dürfen um den Heiligen Geist bitten. Den wird der Vater ihnen geben, der (nicht: im, sondern) vom Himmel ist. Es geht nicht um eine Ortsangabe, wo der Vater ist, sondern um das Kennzeichnende dieses Ortes. Der Vater ist in der Sphäre des Himmels, und aus dieser Sphäre gibt Er den Heiligen Geist.

Der Heilige Geist würde vom Himmel kommen, um auf der Erde ein himmlisches Volk zu bilden. Dieses Gebet ist am Pfingsttag erhört worden. Für Gläubige ist es unpassend, zu bitten, dass der Heilige Geist zu ihnen kommt. Sobald jemand das Evangelium des Heils glaubt, empfängt er den Heiligen Geist (Eph 1:13). Der Gläubige darf den Vater wohl bitten, dass sein Leben wirklich durch den Heiligen Geist geleitet und erfüllt sein möge. Beachte: Es steht nicht da, dass zum Heiligen Geist gebetet wird. Das steht nirgends.

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