Luke 2:25

Simeon nimmt das Kind auf die Arme

Nachdem an dem Herrn ausgeführt ist, was nach dem Gesetz zu geschehen hatte, wird mit einem „Und siehe“ unser Blick auf einen Menschen in Jerusalem gerichtet. Er ist einer der vielen Männer in Jerusalem, aber dieser Mann hat besondere Kennzeichen. Sein Name ist „Simeon“, das bedeutet „hören“. Er hat gelernt, auf die Stimme des Herrn zu hören. Das sieht man auch in seinem Leben. Er ist „gerecht“ vor anderen Menschen und er fürchtet Gott. Er lebt zur Ehre Gottes. Dadurch hat er auch Liebe zum Volk Gottes, das im Elend ist. Er ist auch ein Mann mit Zukunftserwartung. Er wartet auf „den Trost Israels“, von dem er weiß, dass er kommen wird. Das weiß er aus den Schriften. Mit so jemandem verbindet der Heilige Geist sich gern.

In Simeon sehen wir den gottesfürchtigen Überrest, der entsprechend dem, was der Geist in ihnen wirkt, den Herrn als den Kommenden erkennt. Zu dem Überrest gehören solche, die sich des Elends und des Verfalls Israels bewusst sind, die aber zugleich auf den Gott Israels warten und darauf vertrauen, dass Er in seiner unwandelbaren Treue sein Volk trösten wird. Sie rufen immer: „Bis wann?“ (Ps 6:4; Ps 13:2; Ps 79:5; Ps 89:47; Ps 90:13; Ps 94:3).

Doch wir sehen noch mehr in Simeon. Wir sehen in ihm den Geist der Sohnschaft. Wer den Geist der Sohnschaft besitzt und sich durch Ihn leiten lässt, ist jemand, mit dem Gott Gemeinschaft haben und mit dem Er seine Gedanken teilen kann. Gott kann Simeon seine Gedanken deutlich machen. Simeon wartet auf den Trost Israels, und der Erste, der getröstet wird, ist er selbst. Er glaubt allen Zusagen Gottes im Blick auf den Trost Israels. Er glaubt auch der Zusage Gottes, die ihn persönlich betrifft. Es muss eine große Ermunterung für ihn persönlich gewesen sein, zu hören, dass Er den Christus des Herrn mit eigenen Augen sehen sollte.

Simeon kommt in den Tempel, nicht durch einen Stern oder einen Traum oder durch einen Engel, sondern durch den Heiligen Geist, der auf ihm ist. Er wird durch den „Geist der Sohnschaft“ geleitet (Röm 8:14; 15). Ein Mann wie Simeon, der sich so durch den Geist leiten lässt, kommt im richtigen Augenblick in den Tempel. Er kommt in den Tempel, und dort gehen auch Joseph und Maria mit dem Kind Jesus.

Er braucht nicht zu fragen, ob das Kind, das dieses Ehepaar bei sich hat, der Christus des Herrn ist. Der Geist macht das deutlich. Die Hirten haben die Engel gesehen und bewundern das Kind, die Weisen haben den Stern gesehen und fallen vor dem Kind nieder, doch Simeon nimmt es in die Arme. Er umarmt es und drückt es an sein Herz. In seinen Armen liegt das Heil der Welt und der Friede für die Erde. Es ist sogar so, dass, derjenige, der das Kind an sein Herz drückt, das Heil und den Frieden bereits im Herzen hat, während auf der Erde noch kein Frieden ist. Wenn du Christus so in deinen Armen hast, kannst du nicht anders, als Gott loben.

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