Luke 22:20

Einsetzung des Abendmahls

Dann nimmt der Herr Brot und gibt ihm damit eine neue Bedeutung, nämlich die seines Leibes. Bevor Er es seinen Jüngern gibt, dankt Er Gott dafür. Er dankt Gott für die Hingabe seines eigenen Leibes, der bald ans Kreuz gehängt werden würde. Er kennt die wahre Bedeutung des Brotes, und doch dankt Er Gott dafür. Das ist ein Beweis seiner bedingungslosen Hingabe an den Willen Gottes.

Dann bricht Er es und gibt es gebrochen seinen Aposteln. Er setzt damit ein neues Gedächtnismahl ein. Es ist nicht mehr das Passah zur Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten, sondern das Abendmahl als bleibendes Zeugnis seiner Liebe. Der Herr weist darauf hin, dass dieses Brot seinen Leib darstellt, der für sie „gegeben“ wird.

Lukas stellt das Abendmahl in Verbindung mit all dem vor, was uns als Gliedern seiner Gemeinde aufgrund des Werkes des Herrn Jesus gegeben ist. Daran dürfen wir denken, wenn wir am Sonntag zusammenkommen, um das Abendmahl zu feiern. Es geht hier nicht um die „Vielen“ wie in Matthäus, sondern um „euch“, das sind die Jünger als die, welche die Gemeinde bilden werden. Es geht darum, zu sehen, was Gott uns in diesem Menschen ‒ denn es ist sein Leib ‒ gegeben hat. Es ist nicht nur ein gegebener Leib, sondern ein Leib, der in den Tod gegeben ist.

Der Herr erwartet von seinen Jüngern, dass sie an Ihn denken, wenn sie das Abendmahl feiern. Dass wir es zu seinem Gedächtnis tun sollen, finden wir nicht in Matthäus und Markus, sondern nur hier und in 1. Korinther 11 (1Kor 11:23-26). Wir denken an Ihn als den gestorbenen Christus, und zugleich kennen wir Ihn als den lebenden Christus.

Er gibt uns als Gliedern der Gemeinde viel Grund, an Ihn zu denken. Wir dürfen an Ihn als den ewigen Sohn denken, der für uns Mensch werden wollte, und wir dürfen über sein vollkommenes Leben und seine völlige Hingabe am Kreuz nachdenken. Wir können Ihn auch im Himmel sehen, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt (Heb 2:9), und wir dürfen sein Kommen erwarten. Das sind alles Gründe, Ihn zu bewundern und anzubeten.

Auch der Kelch bekommt eine neue Bedeutung. Der Herr Jesus verknüpft mit dem Kelch „den neuen Bund“, der sich auf sein Blut gründet. Damit deutet Er an, dass der alte Bund den Anforderungen nicht entsprochen hat. Der alte Bund hat nicht die verheißenen Segnungen gebracht, weil das Volk die Bedingungen, die damit verknüpft waren, nicht erfüllt hat.

Der neue Bund hängt nicht von der Treue des Menschen ab, sondern von der Treue Gottes und Christi. Christus nimmt alle Verpflichtungen des neuen Bundes auf sich. Er hat sie alle erfüllt, und dazu hat Er sein Blut vergossen. Das Blut ist „mein Blut“. Es ist für die Seinen vergossen, so dass sie von der Strafe frei sind, die der alte Bund nach sich zog. Dadurch können sie nun die Segnungen genießen, die der neue Bund mit sich bringt.

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