Luke 22:35

Neue Situation ‒ andere Vorgehensweise

Die Sorge des Herrn galt immer seinen Jüngern. Er hat Sorge um einen Jünger, von dem Er weiß, dass er Ihn verleugnen wird. Er hatte Sorge um sie alle, als Er sie aussandte. Damals sandte Er sie mit dem Auftrag aus, nichts mitzunehmen und im Vertrauen auf Ihn zu gehen (Lk 9:3; Lk 10:4). Jetzt fragt Er sie, ob es ihnen in der vergangenen Zeit wohl an etwas gefehlt hat. Ohne Zögern ertönt es spontan: „An nichts.“

Der Herr kündigt dann eine Änderung dieser Vorgehensweise an. Er wird nicht länger bei ihnen sein. Das erfordert ein anderes Verhalten seiner Jünger. Nun sollen sie den Geldbeutel nehmen, wenn sie einen haben, damit sie für sich selbst sorgen können. Sie brauchen nicht auf die Unterstützung durch andere zu rechnen oder darauf, dass andere für sie sorgen.

Durch seine Verwerfung werden sie die Kälte des Klimas, in dem sie leben, immer stärker empfinden. Wenn sie sich auf den Weg machen, müssen sie das berücksichtigen. Sie müssen dann genügend Wegzehrung mitnehmen. Auch werden sie ein Schwert benötigen, um sich zu verteidigen. Das wird sogar wichtiger sein als ein Oberkleid gegen die nächtliche Kälte.

Letztlich geht es jedoch nicht um buchstäbliche, sondern um geistliche Vorkehrungen. Das sieht man an der Reaktion des Herrn auf das Vorhandensein von zwei Schwertern (Lk 22:38). Es geht darum, dass sie sich mit geistlicher Nahrung versorgen und für den geistlichen Kampf wappnen müssen. Das Oberkleid spricht vom Schutz, den der Herr ihnen gab, als Er bei ihnen war; der wird in dieser Weise nicht mehr da sein, wenn Er nicht mehr bei ihnen ist.

Dies alles bedeutet nicht, dass Er nicht mehr für sie sorgen oder sie nicht mehr beschützen wird, aber die Situation wird völlig anders sein. Auch wir müssen damit rechnen, dass sich unsere Umstände ändern können. Hören wir auf die Warnungen des Herrn und versorgen wir uns mit dem, was geistlich nötig ist? Der Herr legt uns diese Verantwortung auf. Alle diese Vorsorgemaßnahmen sind die Folge seiner Verwerfung.

Er wird zu den Gesetzlosen gerechnet werden. Das bedeutet, dass dieser gehorsame und abhängige Mensch als jemand betrachtet werden wird, der keine Autorität anerkennt. Die religiösen Führer in Israel werden Ihn als Aufständischen und Gotteslästerer verklagen und Ihn verurteilen. Doch so wird in Erfüllung gehen, was geschrieben steht (Jes 53:12).

Was mit Ihm geschehen wird, hat Folgen für seine Jünger. Sie gehören Ihm an und werden sein Los teilen. Die Jünger fassen die Worte des Herrn buchstäblich auf und bieten Ihm zwei Schwerter an. Sie zeigen damit, dass sie die Bedeutung der Worte des Herrn nicht verstanden haben. Wenn Er es buchstäblich gemeint hätte, was sollten diese beiden Schwerter dann bedeuten? Als Verteidigungswaffen waren sie völlig unzureichend.

Der Herr belässt es dabei und gibt in seiner Weisheit und Liebe keine nähere Erklärung. Mit einem „Es ist genug“ lässt Er die Sache auf sich beruhen und geht nicht weiter darauf ein.

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