Luke 23:47

Reaktionen auf das Sterben

Das Geschehen beeindruckt den Hauptmann sehr. Er verherrlicht Gott, und aus seinem Mund ertönt das sechste Zeugnis von der Schuldlosigkeit des Herrn Jesus. Auch der Hauptmann spricht von „diesem Menschen“ so, wie Er in Lukas vorgestellt wird.

Für die Volksmengen war es ein Schauspiel, eine Ablenkung vom Alltagstrott. Sie gehen nach Hause zurück, nachdem sie gesehen haben, was geschehen ist, und schlagen sich an die Brust. Darin drückt sich nur eine Gefühlsregung aus, nicht ein überführtes Gewissen. Es ist damit wie mit dem Wehklagen der Frauen in Lk 23:28. Solche Empfindungen sind nur für einen Augenblick. Sind sie wieder zu Hause, kehren sie in das Alltagsleben zurück. Die Eindrücke verwischen sich und verschwinden, ohne dass sich in ihrem Leben durch das, was sie gesehen haben, dauerhaft etwas ändert.

So ging es mit dem Film „The Passion of Christ“, der im Jahre 2004 für großes Aufsehen sorgte. In diesem Film wurde das Leiden des Herrn in einer ekelhaften Darstellung zu einem Schauspiel gemacht, durch das viele zu Tränen gerührt wurden und sich an die Brust schlugen. Weiter blieb es bei einer Abendunterhaltung, und man ging wieder zur Tagesordnung über.

Es sind auch andere da, die alles beobachtet haben. Darunter sind die Frauen, die Ihm von Galiläa nachgefolgt waren. Diese Frauen sind anders geartet als die Frauen in Lk 23:28. Sie sind aus Liebe zum Herrn da. Doch sie stehen von fern. Der Herr war in seinem Leiden absolut allein.

Es ist übrigens kennzeichnend für Lukas, dass er regelmäßig über Frauen und ihren Dienst schreibt. Auch ist es bemerkenswert, dass wir in keinem der Evangelien von Frauen lesen, die den Herrn beleidigt oder an einem Aufstand gegen Ihn teilgenommen hätten.

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