Luke 8:11

Auslegung des Gleichnisses vom Sämann

Der Herr Jesus sät das Wort Gottes. Er zieht umher, um es zu predigen und zu verkündigen. Überall, wo Er spricht, gelangt der Same des Wortes in einen bestimmten Boden. Wir lesen bei allen Sorten, dass sie das Wort „hören“. Doch es bringt nicht in allen Fällen Frucht. Der Same macht die Beschaffenheit des Bodens offenbar, in den es fällt. Der Same wird mit dem Hörer gleichgesetzt.

Der Herr spricht das Wort Gottes, und die, die an den Weg gesät sind, sind solche, die hören. Sie hören zwar, aber der Teufel kommt und nimmt das Wort von ihren Herzen weg. Daher glauben sie nicht und werden nicht errettet. Diese Hörer sind keine Frucht für das Reich. Solch ein Same – das bedeutet: solch ein Hörer – ist Simon aus dem vorhergehenden Kapitel.

Die zweite Samensorte sind solche, die auf den Felsen gesät sind. Auch diese Hörer sind keine Frucht für das Reich. Es scheint kurze Zeit so, als wären sie es. Sie hören das Wort und nehmen es mit Freuden auf. Das Wort Gottes führt jedoch nicht zuerst zu Freude, sondern zu Traurigkeit. Es tut im Gewissen zuerst die Arbeit eines Pfluges und zeigt dem Menschen seine Sünden.

Wenn diese Arbeit nicht geschieht, ist keine Wurzel da. Dann glaubt jemand für kurze Zeit, aber wenn der Glaubt erprobt wird, stellt sich heraus, dass gar kein Glaube da ist. Die Versuchung kann in Drangsal oder auch in Verführung bestehen. Solche geben ihr ursprüngliches Bekenntnis auf. Es hat nie ein lebendigmachendes Werk des Glaubens in ihnen stattgefunden. Es war nur eine äußere Angelegenheit.

Die dritte Art von Samen sind solche, die hören, aber zwischen den Dornen aufsprossen. Die Dornen überwuchern die Saat. Auch bei ihnen sieht es für kurze Zeit so aus, als würden sie Frucht bringen, aber es ist keine reife Frucht. Der Herr nennt drei Gründe, warum der Same nicht wirklich aufwachsen und zur reifen Frucht kommen kann. In erster Linie sind es Sorgen. Jemand kann in seinen Sorgen umkommen, während er sie doch zum Herrn hätte führen können. Das wäre der Beweis gewesen, dass der Same Frucht getragen hat. Im Gegensatz zu den Sorgen steht der Reichtum. Jemand kann auch dadurch so in Beschlag genommen sein, dass das Wort keine Frucht bringt. Er hat seinen Reichtum nicht dem Herrn gegeben. Drittens können die Vergnügungen des Lebens ein Grund dafür sein, dass das Wort keine Frucht bringt. Menschen hören das Wort, es hört sich für sie zwar gut an, aber sie gehen in alledem auf, was das Leben bietet. Der wahre Genuss ist für sie nicht das Leben, das der Herr gibt.

Schließlich ist da die gute Erde. Dabei geht es um solche, die das Wort hören und es mit dem Herzen aufnehmen und bewahren. Der Herr nennt solch ein Herz „ein redliches und gutes Herz“. Das Herz ist überzeugt davon, wer der Herr ist, und von der Wahrheit seines Wortes. Bei diesem Hörer ist eine Lebensverbindung zwischen seinem Herzen und dem Herrn entstanden.

In dem Gleichnis spricht der Herr von hundertfacher Frucht, die gebracht wird (Lk 8:8). Es geht hier um das Wort Gottes: dafür oder dagegen, alles oder nichts, hundertfache Frucht oder keine Frucht. Wo das Wort in einem ehrlichen oder redlichen oder überzeugten Herzen aufgenommen wird, entsteht Frucht und bleibt Frucht. Die Frucht entspricht dem Samen.

Die Frucht, die mit Ausharren gebracht wird, ist die Liebe zu Gott und dem Herrn Jesus. Die das Wort hören und bewahren, gehen mit Ausharren weiter, denn die Triebfeder ihres Handelns ist Christus. Wenn Schwierigkeiten kommen, wenn Enttäuschung da ist, sogar von Seiten der Glaubensgeschwister, gehen sie doch weiter, denn sie sehen auf Christus.

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