Luke 9:32

Der Vorschlag des Petrus

Der Aufstieg auf den Berg war für die Männer wahrscheinlich recht anstrengend. Als der Herr gegangen ist, um zu beten, werden Petrus und die beiden anderen Jünger vom Schlaf übermannt. Sie sind so wenig von ihrem betenden Meister beeindruckt, dass sie nicht widerstehen können, als der Schlaf sie überfällt. Dadurch haben sie viel von dem Gespräch verpasst, das der Herr mit den beiden Männern geführt hat, die bei Ihm stehen. Glücklicherweise werden sie nicht zu spät wach, so dass sie von der ganzen Szene doch noch etwas mitbekommen. Und dazu durften sie gerade mit auf den Berg.

Häufig verpassen auch wir viel von der Herrlichkeit des Herrn Jesus, wenn wir irdischen Bedürfnissen nachgeben, und das in Augenblicken, wo wir sie hintanstellen sollten. Wir schlafen in Augenblicken, wo wir wach sein sollten, und wir sind wach, wenn wir schlafen sollten, wie in dem Sturm auf dem See.

Durch die Gnade Gottes bekommen sie doch einen Eindruck seiner Herrlichkeit. Auch sehen sie die zwei Männer, die bei Ihm stehen. Es ist eine erhabene Szene in Verbindung mit dem Himmel, und zugleich findet sie auf der Erde statt und es sind erkennbare Personen, die daran teilnehmen. Die Jünger werden in dem Augenblick wach, als die beiden Männer im Begriff stehen, den Herrn zu verlassen.

Petrus, von dem als Erstem gesagt wird, dass er eingeschlafen war, ist auch der Erste, der auf das reagiert, was er sieht. Impulsiv, wie er ist, will er diese Szene festhalten. Er hat verpasst, worüber Mose und Elia mit dem Herrn gesprochen haben. Wenn er das gehört hätte, dann hätte er wahrscheinlich verstanden, dass diese Verherrlichung vorübergehend war, ein Vorgeschmack, weil der Herr zuerst noch einen Ausgang in Jerusalem erfüllen musste. Da er kein Verständnis für die tatsächliche Situation hat und nur von dem ausgeht, was er gerade sieht, schließt er im Übermut, dass es gut ist, dass „wir“ hier sind. Er stellt sich auf eine Linie mit dem Herrn.

Das ist bei Gläubigen immer der Fall, wenn sie schlafen, während der Herr über seine Leiden spricht. Das bekommen sie dann nicht mit. Solche Gläubigen denken nur an Herrlichkeit, und diese wollen sie festhalten, manchmal sogar erzwingen. Sie lassen sich von ihren Gefühlen des Augenblicks wegreißen. Sie wissen ebenso wenig wie Petrus, was sie sagen. Petrus will drei Zelte machen. Er stellt den Herrn zwar an die erste Stelle, aber er stellt doch Mose und Elia auf eine Linie mit Ihm. So sehen wir bei Petrus gute Absichten, aber sie führen zu falschen Schlussfolgerungen. Der Vater greift dann auch direkt ein.

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