Luke 9:35

Das Zeugnis des Vaters

Sobald Petrus seinen impulsiven Ausspruch getan hat oder vielleicht noch währenddessen, kommt eine Wolke und überschattet sie. Das Wort „überschattete“ ist dasselbe Wort, das die Septuaginta gebraucht, wenn davon die Rede ist, dass die Wolke auf dem Zelt ruhte und die Herrlichkeit das Zelt erfüllte. In Matthäus sehen wir, dass es eine lichte Wolke war. Es geht also um die Wolke der Herrlichkeit, die mit Israel in der Wüste war. Es war die Wolke, in der Gott wohnte. Gott hatte damals aus der Wolke mit Mose gesprochen und ging Mose die Wolke hinein (2Mo 24:16; 18). Hier geht Mose mit dem Herrn und zusammen mit Elia hinein.

Dieses Gesicht weckt Furcht bei den drei Jüngern. Aus der Wolke kommt eine Stimme, die keine andere Stimme als die des Vaters sein kann. Der Sohn des Menschen, der auf der Erde getötet werden wird, wird in der prachtvollen Herrlichkeit als der Sohn des Vaters anerkannt. Der Herr (Jahwe) macht sich dadurch, dass der Sohn Ihn offenbart, als Vater bekannt. Für den Vater ist allein Er wichtig. Er ist über alles und jeden erhaben.

Die Jünger hören, wie der Vater auf Ihn als seinen geliebten Sohn hinweist. Wenn Er offenbart ist, ist es nicht länger wichtig, auf Mose zu hören oder auf Elia, sondern dann ertönt die Aufforderung: „Ihn hört.“ Im ganzen Alten Testament war der große Aufruf: „Hört auf Mose“, und als das Volk abgewichen war, erging der große Aufruf: „Hört auf Elia.“ Mose und Elia verschwinden jedoch, wenn Er erscheint. Nicht, dass Er etwas anderes brächte als Mose und Elia, denn was sie sprachen, waren seine Worte. Nur ‒ jetzt spricht Er persönlich und nicht mehr durch den Mund der großen Propheten.

Während der Vater sein uneingeschränktes Wohlgefallen am Sohn ausspricht, verschwinden Mose und Elia, und der Sohn bleibt allein übrig. Er wird allein gefunden. Er ist mit niemandem zu vergleichen. Menschen, die doch versuchen, Ihn mit anderen Personen zu vergleichen, haben niemals die Stimme des Vaters über seinen Sohn gehört.

Die Jünger wissen nicht, wie sie mit dem, was sie gesehen und gehört haben, umgehen sollen. Sie empfinden, dass sie anderen das nicht vermitteln können, wenigstens nicht in jenen Tagen. Wohl wird Petrus später in seinem zweiten Brief davon schreiben (2Pet 1:16-18).

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