Malachi 2:9

Abgewichen und verächtlich gemacht

Das Wort „aber“ zeigt an, dass nun ein Kontrast zum Vorhergehenden erfolgt (Mal 2:8). Die Priester in den Tagen Maleachis sind weit von dem Vorbild ihrer Vorfahren abgewichen. Während sie dem Volk das Gute erzählen sollten, damit es den richtigen Weg geht, führen sie das Volk auf den falschen Weg: Statt auf den Weg des Lebens führen sie es auf den Weg des Todes. Damit sind diese Priester das Gegenteil von den treuen Leviten, die viele im Volk von ihrer Ungerechtigkeit zurückbrachten (Mal 2:6), denn sie haben durch ihre falsche Belehrung viele zum Straucheln gebracht. Hinzu kommt, dass sie das Gesetz kennen aber nicht danach leben.

Ihrem falschen Vorbild folgen solche Menschen, die kein Verlangen nach dem HERRN haben, der im Zentrum seines Gesetzes steht. Die Beschäftigung mit Gottes Wort sollte immer aus einer lebendigen Beziehung zu Ihm geschehen. Wenn diese persönliche Beziehung nicht vorhanden ist, dann ist Abweichen die Folge. Dadurch haben sie den Bund mit Levi zerstört (vgl. Neh 13:29).

Die Anwendung auf unsere Zeit fällt nicht schwer. In allen Teilen der Christenheit gab und gibt es Führer, die von der klaren Lehre der Bibel abgewichen sind. Solche Menschen lehren nicht, was Gott in seinem Wort sagt, sondern verkündigen Meinungen, die in den Ohren der Zuhörer Anklang finden (2Tim 4:3). Die Predigt in Gottesdiensten wird vielfach zu einem sozialen und politischen Gerede degradiert. Das Gewissen wird nicht angesprochen. Wenn beispielsweise von Gerechtigkeit die Rede ist in der Predigt, dann geht es nicht um Gottes Gerechtigkeit und um das Problem der Sünde des Menschen, sondern um eine gerechte Verteilung des materiellen Wohlstandes.

Auf Gottes Ansprüche wird keine Rücksicht mehr genommen. Es gibt selbst keine Ehrfurcht mehr. So werden Christen von Gott weggeführt. Viele werden straucheln und in der Hölle landen, wenn sie nicht umkehren. Wie groß ist die Verantwortung eines jeden, der mit dem Wort Gottes in der Hand anderen sagt, worum es im Leben wirklich geht!

Weil sie den Bund mit Levi zerstört haben, hat Gott sie verächtlich gemacht (Mal 2:9). Er hat ihnen ihr Ansehen unter dem Volk genommen und sie erniedrigt. Menschen, die beliebt sein wollen und Gottes Wort dem Geschmack der Menschen anpassen, verlieren den Respekt, den sie zu bekommen glauben. Gott weist darauf hin, dass sie seine Wege nicht respektieren. Sie gehen nicht den Weg, den Er in seinem Wort vorgibt.

Ihr Verhalten beweist es. Sie verhalten sich völlig anders als Gott und geben damit ein völlig falsches Bild von Ihm ab. Gott unterstellt, dass sie bei ihrer Unterweisung des Gesetzes die Person ansehen. Wenn sie Entscheidungen in Rechtsstreitigkeiten treffen, schauen sie auf den Nutzen, den sie persönlich aus einem Fall ziehen können. So etwas gibt es bei Gott überhaupt nicht. Bei Ihm gibt es kein Ansehen der Person (Röm 2:11; Eph 6:9; 1Pet 1:17). Er hat im Gesetz jede Parteilichkeit verboten (3Mo 19:15; 5Mo 1:17). Auch bei uns darf das Ansehen der Person keine Rolle spielen (1Tim 5:21).

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