Mark 4:27

Gleichnis vom Samen, der von selbst wächst

Der Herr spricht ein Gleichnis über das Reich Gottes. Er vergleicht das Reich mit einem Menschen, der Samen auf das Land wirft. Dieser Mensch ist Er selbst. Er sät, damit das Reich Gottes entsteht. Die Entstehung dieses Reiches ist sein Werk. In diesem und im folgenden Gleichnis geht es um die beiden Seiten des christlichen Zeugnisses auf der Erde. Im ersten Gleichnis (das nur in Markus vorkommt) sehen wir den Herrn Jesus als einen Menschen, der gesät hat und sich scheinbar nicht weiter um die Saat bemüht.

Genauso wie die Saat ohne das Dazutun des Sämanns aufgeht, so wird Christus dafür sorgen, dass das Evangelium sich in der Welt ausbreitet, ohne merkbar einzugreifen. Das Kennzeichnende des Reiches ist, dass der König nicht anwesend ist. Für den Diener bedeutet das, dass er einfach säen und das Wachstum dem Herrn überlassen muss. Wir brauchen uns nicht darum zu kümmern, was aus dem Samen wird, wir brauchen allein zu säen.

Wir wissen, dass Gott das Wachstum gibt (1Kor 3:6). Der Diener kann dazu keinen Beitrag leisten. Er sät und kann weiter nichts tun. Der Fortschritt des Evangeliums hängt nicht vom Tun und Wirken der Arbeiter ab, sondern von der Kraft des Samens selbst. Es ist das Wort, das wirkt (1Thes 2:13). Auf den Wachstumsprozess haben wir überhaupt keinen Einfluss. Was jedoch in Treue zu Gott getan wird, segnet Er im Verborgenen. Dieses „Gesetz des Wachstums“ illustriert das Wachsen in der Gnade und im Verständnis der geistlichen Wirklichkeiten. Wir werden nicht von heute auf morgen reife Christen; dazu ist ein Prozess nötig.

Wenn das Werk Gottes im Verborgenen abgeschlossen ist, kann die Ernte stattfinden. Dann sehen wir, wie der große Diener wieder aktiv wird. So wie Er beim Säen persönlich beteiligt ist, ist Er das auch beim Mähen, während Er in der Zeit des Wachsens nicht einbezogen zu sein scheint.

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