Mark 6:30

Die Apostel und viele kommen zum Herrn

Der Herr hat seine zwölf Jünger in Mk 6:7 ausgesandt. Hier kommen sie zu Ihm zurück, ohne dass sie dazu einen speziellen Befehl erhalten hätten. Sie werden Apostel genannt. Apostel bedeutet „Gesandte“. Sie kommen zu dem demütigen Diener zurück, um Ihm alles zu berichten, was sie getan und gelehrt haben. In ihrem Bericht beginnen sie mit ihren Taten. Danach erzählen sie Ihm, welche Belehrungen sie gegeben haben.

Es ist gut, dass sie zu ihrem Meister zurückkommen, um Ihm Bericht zu erstatten. Das ist beispielhaft für uns, dass wir, wenn wir etwas für den Herrn tun durften, Ihm Bericht erstatten. Doch lasst uns vom Beispiel der Jünger auch lernen, dass es uns nicht so sehr darum gehen sollte, was wir getan haben, sondern was wir an Belehrung von Ihm weitergegeben haben. Das kann mündlich geschehen, jedoch auch durch unser Vorbild. Wir sollten jede Woche in der Lage sein, zu sagen, was wir vom Herrn in der Schule Gottes gelernt haben, denn wir sind, solange wir leben, in der Schule. Als Paulus und Barnabas einen Bericht geben, erzählen sie alles, was Gott mit ihnen getan hatte (Apg 14:27; Apg 15:4).

Der Herr ist ihnen gegenüber sehr aufmerksam. Er weiß auch, dass sie nach ihrem Dienst etwas Ruhe brauchen. Die vielen, die kommen und auch wieder gehen, haben die Segnungen des Dienstes der Apostel genossen. Dennoch hatten sie nicht wirklich Interesse am Herrn, denn sie blieben nicht. Solche Erfahrungen können besonders entmutigen. Das erfordert viel Energie, wobei das Ergebnis gering erscheint. Es gibt immer eine Fülle an Arbeit, die sie (und uns) so in Beschlag nehmen kann, dass nicht einmal Zeit zum Essen bleibt.

Der Herr hat aus seinen Dienern keine Maschinen gemacht, die immer weiterlaufen können. Er nimmt sie mit, damit sie bei Ihm sind, denn wirkliche Ruhe gibt es nur in seiner Gegenwart. Er erachtet es für nötig, dass seine Diener sich ab und zu von der Arbeit zurückziehen, damit sie mit Ihm allein sind. Dazu muss auch eine passende Umgebung gefunden werden. Der geeignete Ort ist nicht die Stadt mit all ihrem Lärm und Betrieb, sondern ein öder Ort, wo nichts ist, was die Sinne reizen könnte, und man sich in aller Ruhe und ungestört vom Herrn belehren lassen kann. Schließlich sagt Er, dass sie „ein wenig“ ausruhen sollen. Das Ziel ist nicht, sich vollständig von der Arbeit zurückzuziehen, sondern bei Ihm wieder die nötigen Kräfte für den folgenden Dienst zu sammeln.

Die Apostel folgen seinem Rat. Sie verlassen per Schiff das Arbeitsgebiet und die vielen, die kamen und gingen, um für sich allein einen öden Ort aufzusuchen. Doch die Ruhe beschränkt sich auf die Ruhe im Schiff. Die Menschen sehen den Herrn mit seinen Jüngern wegfahren. Sie sehen auch, wohin sie fahren. Der Herr lässt das Schiff nicht einen anderen Kurs nehmen, denn Er beschämt niemals geweckte Erwartungen. Die Menschen, die zu Ihm kommen wollen, beeilen sich so sehr, dass sie sogar früher an dem Ort sind, wo das Schiff an Land kommt, als das Schiff.

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