Mark 7:33

Der Herr heilt einen Taubstummen

Der Herr zieht von Tyrus aus nordwärts und kommt durch Sidon, um anschließend wieder nach Süden an den See von Galiläa zu gehen. Dazu zieht Er mitten durch das Gebiet der Dekapolis, das Gebiet, wo der Besessene, der von Ihm befreit wurde, von Ihm gezeugt hat (Mk 5:20).

Als Er dorthin kommt, wird ein Tauber zu Ihm gebracht. Menschen in Not zum Herrn zu bringen, ist ein Dienst, den jeder Gläubige tun kann. Der Mann hat keine Ohren, zu hören, er kann das Wort Gottes nicht empfangen. Deshalb kann er Ihm auch seine Not nicht bekannt machen und Ihn noch weniger preisen. Das ist die Situation des Volkes Gottes, das für die Stimme des guten Hirten taub ist und nicht in der Lage ist, Gott zu preisen.

Der Herr tut insgesamt sieben Dinge, um den Mann zu heilen. Er handelt weitaus mehr, als Er Worte spricht. Das ist kennzeichnend für den Diener.

Der erste Schritt besteht darin, dass Er ihn von der Volksmenge wegnimmt. Er kann jede Not, die ein Mensch hat, nur wegnehmen, wenn Er mit diesem Menschen allein ist.

Zweitens legt Er seine Finger in die Ohren des Tauben. Er zeigt sozusagen auf das Gebrechen, allerdings haben diese Finger heilende Kraft und sind keine erhobenen Finger. Der Finger Gottes ist ein Finger, der die Kraft Gottes sichtbar macht, und er kann sowohl von Gläubigen als auch von Ungläubigen erkannt werden (2Mo 8:15; 2Mo 31:18; Ps 8:4; Dan 5:25-28; Lk 11:20-22).

Drittens speit Er. Der Speichel ist ein Symbol seiner inneren Kraft, die durch seinen Mund nach außen tritt. Er wird dabei auf seine Hand gespien und seinen Finger damit befeuchtet haben.

Mit dem Finger, der von Speichel benetzt ist, berührt Er viertens die Zunge des Mannes, gleichsam um die innere Kraft aus seinem Mund in den Mund des Mannes zu führen.

Fünftens bringt Er die Not, mit der Er beschäftigt ist, mit dem Himmel in Verbindung. Er legt den Nachdruck auf sein Handeln in Abhängigkeit von seinem Vater (Mk 6:41).

Das Sechste, sein Seufzen, spricht von der Last, die Er in seinem Geist bei der Heilung dieses Mannes erfährt.

Dann spricht Er siebtens das erlösende Wort. Es ist ein wirklich erlösendes Wort, denn es ist ein öffnendes und lösendes Wort

Nach all diesen Handlungen sind die Taubheit des Mannes und das, was ihn am richtigen Sprechen hinderte, weggenommen. Jetzt ist Er in der Lage, richtig zu sprechen. Richtig sprechen bedeutet, richtig und gut über die richtige Person zu reden. Es kann nur dann richtig geredet werden, wenn das Ohr geöffnet ist. Christus bewirkt, dass die Tauben hören und die Stummen reden. So wird Er als der Messias mit dem Überrest Israels in der Zukunft handeln (Jes 35:5; 6).

Als der vollkommene Diener kann Er nicht anders, als anzuordnen, dass dieses Wunder nicht weitererzählt werden soll. Der wahre Diener sucht keine Ehre bei Menschen, er sucht keine Ehre für sich selbst. Das Wunder hat jedoch solch einen großen Eindruck gemacht, dass niemand darüber schweigen kann. Das ist eine verständliche Reaktion und dennoch Ungehorsam gegenüber dem Herrn.

Die Menschen erkennen an, dass Er alles wohlgemacht hat. Seine Hände bezeugen allein Vollkommenheit. Er ist wirklich der vollkommene Diener, dessen Werk vollkommen ist.

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