Mark 9:18

Die Unfähigkeit der Jünger

Der Herr und seine drei Jünger kommen unten am Berg sofort wieder mit der Macht Satans in Berührung, die sich in den tatsächlichen irdischen Umständen zeigt. Unten am Berg angekommen, sehen sie dort die zurückgebliebenen Jünger, umgeben von einer großen Volksmenge. Darunter sind Schriftgelehrte, die mit den Jüngern ein Streitgespräch führen.

Als die ganze Volksmenge Ihn sieht, ist sie von seiner Erscheinung beeindruckt. Möglicherweise ist der Glanz der Herrlichkeit auf dem Berg noch an Ihm sichtbar. Sie wenden sich von der diskutierenden Gruppe ab, und laufen herzu und begrüßen Ihn. Sie empfinden, dass Er der Herr der Situation ist.

Der Herr fragt nach dem Inhalt des Wortstreits. Die Antwort kommt aus der Volksmenge, von jemand, der seinen Sohn zu Ihm gebracht hat, weil dieser einen stummen Geist hat. In seiner Not ist der Mann zu Ihm gekommen, damit Er ihn heile (Mal 3:23; 24). Dieser Mann und sein Sohn sind der klare Beweis dafür, wie nötig das Kommen des Elia ist, um eine Beziehung wiederherzustellen, damit sie der Beziehung des Sohnes Gottes zu seinem Vater gleicht, wie sie in der vorhergehenden Szene auf dem Berg sichtbar geworden ist. Zwischen ihnen ist eine vollkommene Gemeinschaft, die hier ebenso vollständig fehlt.

Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist – vielleicht abgesehen von der Beziehung in der Ehe – die schönste Beziehung, die es gibt. Alle irdischen Beziehungen sind durch die Macht Satans zerstört worden. Nur der Herr Jesus kann sie wiederherstellen. Dazu will Er Menschen wie Elia gebrauchen, Diener, die das Wort Gottes mit Vollmacht reden können.

Der Vater beschreibt dem Herrn den Ernst der Lage, in der der Junge sich befindet. Er war zu den Jüngern gekommen und hatte ihnen gesagt, sie möchten den stummen Geist austreiben. In Mk 9:17 sagte der Mann noch, dass er seinen Sohn zum Herrn gebracht habe, und nun sagt er, er habe den Jüngern gesagt, sie möchten den Geist austreiben. Für den Mann waren die Jünger als seine Nachfolger und seine Schüler ebenfalls dazu in der Lage. Sie waren es jedoch nicht, obwohl Er ihnen doch früher die Macht dazu gegeben hatte (Mk 6:7) und sie schon viele Dämonen ausgetrieben hatten. Hier können sie es nicht, denn es fehlt ihnen an Glauben. Wenn kein Glaubensvertrauen da ist, ist keine Kraft vorhanden.

Der Herr nimmt es ihnen übel, dass sie den Jungen nicht heilen konnten. Er nennt sie sogar „ungläubiges Geschlecht“, weil sie in diesem Fall dieselben Kennzeichen zeigen, wie das ganze Geschlecht Israels. Anschließend stellt Er zwei Fragen, auf die Er keine Antwort erwartet. Es sind sozusagen Seufzer seines Herzens wegen ihres Unglaubens. Wir kennen die Antwort auf beide Fragen: Er ist bis zu seiner Himmelfahrt bei ihnen geblieben und Er hat sie bis zum Jahr 70 ertragen, dem Jahr, in dem die Römer Jerusalem und den Tempel verwüstet haben.

Er lässt den flehenden Vater jedoch nicht ohne Antwort auf sein Flehen. Er gebietet ihm, seinen Sohn zu Ihm zu bringen. Das ist immer der große Trost für jeden, der mit einer Not herumgeht. Der Herr sagt: „Bringt ihn zu mir!“ Das dürfen wir im Gebet tun.

Sein Auftrag, den Jungen zu Ihm zu bringen, wird ausgeführt. Der Dämon weiß, als er Ihn sieht, dass er sofort ausgetrieben werden wird. Darum tut der böse Geist sein Äußerstes, den Jungen noch so viel wie möglich zu schädigen, bevor er ihn verlassen muss.

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