Matthew 10:18-20

Überliefert, um Zeugnis zu geben

Ab Mt 10:16 geht es um die Endzeit. Mit der Schilderung dieser Situation weist der Herr hin auf den Überrest in der Zukunft. Derselbe Grundsatz kann jedoch auch auf uns angewandt werden. Ein Schaf unter Wölfen ist ein Inbegriff der Wehrlosigkeit gegenüber Grausamkeit. Deshalb ist es wichtig, die richtige Verhaltensweise zu verfolgen: auf der Hut sein, klug sein, dabei aber aufrichtig und ohne Falsch.

Der Herr warnt seine Diener vor den Gefahren, die ihr Dienst mit sich bringt. Sie werden dieselbe Stellung haben wie ihr Meister und sollen darin dieselben Eigenschaften an den Tag legen: Vorsicht und Aufrichtigkeit. Diese Tugenden sind nur bei denen zu finden, die durch den Geist des Herrn weise sind zum Guten und unwissend hinsichtlich des Bösen (Röm 16:19).

Die größte Gefahr für sie stellen die Menschen dar, nicht die Umstände. Die Jünger des Herrn sind eine Zielscheibe des Hasses, weil sie die Sünde an den Pranger stellen. Insbesondere religiöse Menschen werden sich in aller Grausamkeit offenbaren, indem sie die Jünger geißeln, und das sogar an Orten (Synagogen), wo das Gesetz Gottes gelehrt wird (vgl. Apg 26:11). Aber wenn der Mensch sich auch in seiner ganzen Bosheit offenbart, letzten Endes wird sein Handeln sich zu einem Zeugnis gegen ihn selbst wenden (Ps 76:11).

So wird dies ein Instrument in der Hand Gottes sein, um das Evangelium des Reiches Königen und Regenten vorzustellen. Die Predigt wird erschallen, ohne das Evangelium auch nur im Mindesten der Welt anzupassen oder das Volk Gottes durch die Gewohnheiten oder den Glanz der Welt zu beeinflussen. Auf diese Weise wird das Zeugnis der Jünger noch aufsehenerregender, als wenn sie mit den Großen der Erde gemeinsame Sache machen. Die Ereignisse werden dann dazu führen, dass ihre Botschaft weit über die Grenzen Israels hinaus bekannt wird.

Dies alles wird „um meinetwillen“ über sie kommen, d. h. wegen ihrer Verbindung mit Ihm. Aber der Herr hat auch ein Wort der Ermutigung für sie. Sie brauchen sich nicht den Kopf über die Frage zu zerbrechen, was sie antworten sollen. Die Worte werden ihnen gegeben werden. Sie werden nicht in eigener Kraft sprechen müssen, sondern in ihrem Reden wird der Geist ihres Vaters offenbart werden.

Wie schon in der Bergpredigt wird auch hier die Verbindung mit ihrem Vater als die Grundlage der Befähigung zu ihrem Dienst vorgestellt. Dieses Bewusstsein gibt Ruhe und Vertrauen. Der Vater ist aufs Engste bei allem einbezogen, was ihnen begegnet. Er selbst ist mit betroffen.

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