Matthew 11:12

Die Tage des Johannes des Täufers

Das Reich der Himmel wurde von Johannes angekündigt, konnte aber noch nicht anbrechen, weil der König dieses Reiches nicht angenommen wurde. Die Predigt des Johannes und des Herrn hat das böse Herz des Menschen offenbart und seine Sünde ans Licht gebracht. Der Mensch, insbesondere der religiöse, will sich nicht bekehren. Folglich erhält das Reich der Himmel nun eine andere Gestalt. Nun, da der Herr das Reich nicht öffentlich errichten konnte (obwohl das in der Zukunft ganz sicher geschehen wird), ist Krafteinsatz erforderlich, um hinein gelangen zu können. Allein durch die Gewalt bzw. Kraft des Glaubens ist es möglich, in das Reich zu kommen. Wenn das Reich in erkennbarer äußerer Gestalt offenbar wird, wird diese Gewalt des Glaubens nicht mehr nötig sein.

Mit Johannes kommt also ein geschichtlicher Zeitabschnitt zu Ende und zwar die Zeit aller Propheten und des Gesetzes. In dieser ganzen Zeit ist das Reich der Himmel immer wieder angekündigt worden und zwar in den vielfältigen Verheißungen, die Gott im Gesetz gegeben hat; die Propheten haben später immer wieder auf sie hingewiesen und sie damit bestätigt. Auch die Grundprinzipien dieses Reiches sind schon im Gesetz niedergelegt.

Nun bezeichnet der Herr Johannes als Elia, der kommen soll. Maleachi hat Elia angekündigt (Mal 3:23). Elia war der Prophet, der das Volk zum Gesetz zurückbrachte und damit den Weg zum Segen eröffnete. Er ist auch der Vorgänger Elisas, dem Mann der Gnade. Geistlicherweise ist Johannes deshalb Elia. Er hat Buße gepredigt, um das Volk zur Aufnahme des Messias bereitzumachen. Alle aber, die Johannes nicht als den kommenden Elia erkannten, blieben auch blind für Ihn, den Johannes ankündigte. Deshalb sagt der Herr auch: „... wenn ihr es annehmen wollt“. Es war Glaube nötig, um das anzunehmen – und den hat das Volk als Ganzes nicht bewiesen. Deshalb muss Elia noch einmal kommen. Das wird auch geschehen, und zwar mit der Ankunft der zwei Zeugen in Jerusalem in der Endzeit; einer davon wird Elia sein (Off 11:3-6). Er wird nicht als Person einer dieser Zeugen sein, aber einer dieser Zeugen wird seine Merkmale zeigen.

Die Botschaft des Herrn über Johannes konnte nur begreifen, wer Ohren hatte, um zu hören, d. h. der andächtig lauschende Gläubige. Der Ausdruck „wer Ohren hat, zu hören“ wird verwendet, wenn die große Masse abgewichen ist und der einzelne Gläubige in der Masse angesprochen werden soll. So offenbaren die Worte des Herrn einerseits den Unglauben der Volksmenge, andererseits auch den Glauben eines Überrestes. An den Ungläubigen gehen die Worte des Herrn vorbei, der Gläubige aber wird durch sie ermutigt.

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