Matthew 15:18-20

Der Herr erklärt das Gleichnis

Die Jünger verstehen die Unterweisung des Herrn nicht, und Petrus bittet Ihn um eine Erklärung des Gleichnisses. Der Grund für ihr mangelndes Verständnis liegt darin, dass sie immer noch zu viel Respekt vor den Lehren der Pharisäer haben. Dadurch werden auch ihre Herzen beeinflusst. Es ist auch gar nicht so leicht, sich vom Pharisäismus frei zu machen, bei dem äußere Formen einen höheren Rang haben als innere Reinheit. Dieses Pharisäertum steckt in uns allen.

Auf jeden Fall will der Herr ihnen das Gleichnis erklären. Aber zunächst tadelt Er sie, wenn auch auf milde Weise. Einsicht in seine Gedanken zu bekommen wird durch eine gesetzliche Haltung immer verzögert. Wenn nur Einsicht mangelt, hat Er große Geduld mit uns. Wenn wir aber bestimmte Dinge immer noch gesetzlich beurteilen, obwohl wir sie längst besser hätten kennen müssen, dann muss Er uns tadeln. Eine gesetzlich eingestellte Person kommt eben nur langsam zur Einsicht.

Für seine Erklärung benutzt der Herr den natürlichen Vorgang des Essens: Die Nahrung geht durch den Mund in den Leib des Menschen. Die Stoffe, die für den Leib nicht verwertbar sind, werden in der Toilette ausgeschieden. Dieser Vorgang hat mit geistlicher Verunreinigung überhaupt nichts zu tun. Den Menschen verunreinigt nur wirklich das, was aus dem Herzen hervorkommt und über den Mund nach außen dringt. „Mund“ bedeutet hier das Tor, durch das der Mensch seine Worte und Taten herauslässt, wie der Herr es andeutet, indem Er aufzählt, was alles aus dem Herzen hervorkommt. Der Mund weist also auf das gesamte Verhalten des Menschen hin.

Der Herr weiß genau, was alles im Herzen des Menschen wohnt. Zwar dringt nicht unbedingt alles durch den Mund nach außen, aber doch wird der Mund ein typisches Medium, durch das die Sünde nach außen gelangt (vgl. Jak 3:1-12). Der Ursprung sind immer sündige, böse Überlegungen, die danach zu verschiedenen sündigen Taten führen. Der Herr ergründet das Menschenherz vollständig.

Der Herr beschließt seine Erklärung mit der klaren Aussage, dass die genannten Dinge den Menschen wirklich verunreinigen. Ebenso deutlich ist seine Ablehnung der pharisäischen Lehre über das Essen mit ungewaschenen Händen, auf das die Führer am Anfang des Kapitels die Jünger angesprochen hatten.

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